Liederheft des Männergesangvereins Herbram

 
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      Vorwort   

   1. Ach was tat ich denn für Böses (Junge geh nicht zu ..)
   2. Ach, wie ist's möglich dann
   3. Ade nun zur guten Nacht
   4. Am Brunnen vor dem Tore
   5. Am Egg'gebirgesrande (Du mein Heimatdorf)
   6. Am kühlenden Morgen (Das Morgenrot)
   7. Auf der Heide (Erika)
   8. Auf der Lüneburger Heide
   9. Auf, du junger Wandersmann
 10. Brüder, reicht die Hand zum Bunde (Freundschaftsstunde)
 11. Bunt sind schon die Wälder
 12. Das Lieben bringt groß' Freud'
 13. Das schönste Blümlein auf der Welt (Das Edelweiß)
 14. Da streiten sich die Leut herum (Hobellied)
 15. Das Wandern ist des Müllerslust
 16. Der Mai ist gekommen
 17. Der Mond ist aufgegangen
 18. Die blauen Dragoner
 19. Die Gedanken sind frei
 20. Dort, wo mit frischem Grün sein Haupt (Westfalengruß)
 21. Drei Lilien
 22. Du, du liegst mir im Herzen
 23. Ein Fräulein stand vor der Himmelstür
 24. Ein Heller und ein Batzen
 25. Ein Jäger aus Kurpfalz
 26. Es blies ein Jäger
 27. Es dunkelt schon die Heide
 28. Es löscht das Meer(Schifferlied)
 29. Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal
 30. Es zogen drei Burschen
 31. Freut euch des Lebens
 32. Frühmorgens, wenn die Hähne kräh'n
 33. Glück auf
 34. Gold und Silber
 35. Greitken kumm ais mol an's Fenster
 36. Guten Abend, gut' Nacht
 37. Guter Mond, du gehst so stille
 38. Hab' mein' Wage' voll gelade'
 39. Hab' oft im Kreise der Lieben
 40. Heute an Bord (Hell die Gläser klingen)
 41. Heute wollen wir das Ränzlein schnüren
 42. Heute wollen wir marschier'n (Westerwaldlied)
 43. Hier hab' ich so manches liebe Mal (Weserlied)
 44. Hier sind versammelt zu löblichem Tun (Ergo bibamus)
 45. Hoch auf dem gelben Wagen
 46. Hohe Tannen
 47. Horch, was kommt von draußen rein
 48. Hundert Jahre sollst du leben
 49. Ich bin ein freier Wildbretschütz'
 50. Ich bin so gern, so gern daheim (Mein Himmel auf Erden)
 51. Ich schieß' den Hirsch
 52. Ich weiß nicht was soll es bedeuten
 53. Ihr Brüder wenn ich nicht mehr trinke (Prost Franz!)
 54. Ihr mögt den Rhein, den stolzen, preisen (Westfalenlied)
 55. Im Frühtau zu Berge
 56. Im grünen Wald
 57. Im Krug zum grünen Kranze
 58. Im Osten glüht (Sonntag ist heut')
 59. Im schönsten Wiesengrunde
 60. Im sonnigen Süden (Es strahlt die Welt)
 61. Im tiefen Keller sitz' ich hier
 62. Im Wald und auf der Heide
 63. In allen guten Stunden
 64. In einem Dorf im Schwabenland (Dorfschulmeisterlein)
 65. In einem kühlen Grunde
 66. In einem Polenstädtchen
 67. Jenseits des Tales
 68. Jetzt kommen die lustigen Tage
 69. Jetzt schwingen wir den Hut
 70. Kehr' ich einst zur Heimat wieder
 71. Keinen Tropfen im Becher mehr
 72. Kein schöner Land
 73. Kennst du die Perle (Kufsteiner Lied)
 74. Laßt kreisen die Becher
 75. Lustig ist das Zigeunerleben
 76. Mein Heimatdorf am Eggerand (Mein Herbram)
 77. Mein Vater war ein Wandersmann
 78. Mit dem Pfeil, dem Bogen
 79. Muß i denn zum Städtele hinaus
 80. My Bonnie is over the ocean
 81. Nehmt Abschied, Brüder
 82. Nun ade, du mein lieb' Heimatland
 83. Nun leb' wohl, du kleine Gasse (In der Ferne)
 84. Nun will der Lenz uns grüßen
 85. O alte Burschenherrlichkeit
 86. O du schöner Rosengarten
 87. O Täler weit, o Höhen (Abschied vom Wald)
 88. Rauschen die Quellen (Heimat)
 89. Rose-Marie
 90. Sagt, wem gilt die Treue (Deutsches Sängerlied)
 91. Sah ein Knab' ein Röslein steh'n
 92. Schön ist die Jugend
 93. Schwarzbraun ist die Haselnuß
 94. Silbern klingt und springt die Heuer (Reeperbahnlied)
 95. So scheiden wir mit Sang und Klang
 96. Tief im Böhmerwald
 97. Tönet, ihr Lieder
 98. Tritt bäi, tritt olle bäi (Britzenlied)
 99. Üb' immer Treu und Redlichkeit
100. Und in dem Schneegebirge
101. Und keiner soll sagen
102. Unter Erlen steht 'ne Mühle
103. Vater, Mutter, Schwestern, Brüder
104. Von Liedern, die die Lerche singt (Amazing grace)
105. Von meinen Bergen
106. Was frag' ich viel nach Geld und Gut
107. Was glänzet der Frühling (Zigeunerkind)
108. Was halt' ich in den Händen
109. Weißt du, wieviel Sternlein stehen
110. Weit ist der Weg zurück in's Heimatland
111. Wem Gott will rechte Gunst erweisen
112. Wenn alle Brünnlein fließen
113. Wenn des Sonntags früh (Schweizer Madel)
114. Wenn die bunten Fahnen wehen
115. Wenn eine Mutter ihr Kindlein tut wiegen
116. Wenn ich den Wand'rer frage (Nach Hause)
117. Wenn ich einmal der Herrgott wär
118. Wenn ich ein Vöglein wär'
119. Wenn wir erklimmen (Bergvagabunden)
120. Wer hat dich, du schöner Wald
121. Wer hier mit uns will fröhlich sein
122. Wer recht in Freuden wandern will
123. Wie schön blüht uns der Maien
124. Wilde Gesellen vom Sturmwind durchweht
125. Wildgänse rauschen durch die Nacht
126. Wir lagen vor Madagaskar
127. Wir lieben die Stürme
128. Wir sind durch Deutschland gefahren
129. Wir sind jung, die Welt ist offen
130. Wir wollen zu Land ausfahren
131. Wohlan, die Zeit ist 'kommen
132. Wohlauf in Gottes schöne Welt
133. Zogen einst fünf wilde Schwäne
 

134. Ein kleiner Blumenstrauß mit Tönen

135. Bajazzo


 
 
 
 



Vorwort

Dieses Liederheft hat der MGV Herbram anläßlich seines 70jährigen Bestehens für seine Mitglieder sowie für die Freunde und Förderer des Chores herausgebracht.

Es soll dazu beitragen, die Freude am Gesang zu erhalten und Liedgut, das von Generation zu Generation vererbt wurde, vor dem Vergessen zu bewahren.

Neben Volksweisen fanden auch solche Lieder in dem Büchlein Aufnahme, die speziell in unserer Region und insbesondere vom Herbramer

Männergesangverein gesungen werden. Der begrenzte Umfang des Heftes bedingt eine Beschränkung in der Anzahl der Texte, und es wird um

Verständnis dafür gebeten, daß es hier schmerzliche Defizite und Lücken geben muß. Trotz dieser Unzulänglichkeiten

ist zu wünschen, daß dieses Liedertextbändchen nicht irgendwo in der Versenkung verschwindet, sondern immer wieder zur Hand genommen wird,

um in festlicher Gesellschaft oder geselliger Runde ein Lied anzustimmen.

 

Alfons Löhr

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1. Ach was tat ich denn für Böses (Junge geh nicht zu den Madeln)

Ach was tat ich denn für Böses und was ist das für'n Malheur, von den vielen Dutzend Schätzchen hab ich nun kein einzig mehr.

Annchen, Hannchen, Liese, Suse, Lotte, Käthe und Sophie, untreu war mir die Marie, eingesperrt ist die Sophie.

Auch die Jettchen bin ich los, hätt ich nur die Minna bloß, nicht einmal Emilie blieb, die so herzlich ich geliebt.

Darum glaub ich's meiner Mutter die mir sagte einst am Herd, Junge geh nicht zu den Madel' n denn die Luder sind's nicht wert.

Hannchen schwor mir unter' m Kirschbaum ew'g e Lieb und ew' ge Treu. Ja, ich weiß es noch wie heute, unser Tell war auch dabei.

Annchen sagt sie hätt zu Hause eine große Bauerei, hätte Pferde, Schweine, Kühe und auch Gelder noch dabei.

Aber davon keine Spur, zwei Karnickel hat sie nur, und statt 100.000 Emmchen, hat sie 100 Pfenn' ge nur. Darum glaub ich's...

Annchen hat in ihrem Stübchen Decken aufgelegt sehr nett, doch der Kehricht von vier Wochen lag noch unter ihrem Bett.

In der Küche standen Schüsseln ungewaschen all umher, auf den Stühlen lagen Hosen, Kleider und der gleichen mehr.

Und was hinter' m Ofen roch, war sechs Tage schon gekocht, und im Backtrog schlief der Hund, ja das war mir doch zu bunt.

Darum glaub ich's...

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2. Ach, wie ist's möglich dann

Ach, wie ist's möglich dann, daß ich dich lassen kann; hab' dich von Herzen lieb, das glaube mir!

Du hast die Seele mein' so ganz genommen ein, daß ich kein' and're lieb' als dich allein.

Blau blüht ein Blümelein, das heißt Vergißnichtmein;dies' Blümlein leg' ans Herz und denke mein.

Stirbt Blum' und Hoffnung gleich, wir sind an Liebe reich; denn die stirbt nie bei mir, das glaube mir.

Wär' ich ein Vögelein, bald wollt' ich bei dir sein, scheut' Falk und Habicht nicht, flög' schnell zu dir.

Schöss' mich ein Jäger tot, fiel ich in deinen Schoß; säh'st du mich traurig an, gern stürb' ich dann.
 

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3. Ade nun zur guten Nacht

Ade nun zur guten Nacht! Jetzt wird der Schluß gemacht, daß ich muß scheiden.

I:Im Sommer, da wächst der Klee, im Winter, da schneit's den Schnee; da komme ich wieder.:I

Es trauern Berg und Tal, wo ich viel' tausendmal bin drüber gegangen.

I:Das hat deine Schönheit gemacht, die hat mich zum Lieben gebracht, mit großem Verlangen.:I

Das Brünnlein rinnt und rauscht wohl unter'm Holderstrauch, wo wir gesessen.

I:Wie manchen Glockenschlag, da Herz bei Herzen lag, das hast du vergessen.:I

Die Mädchen in der Welt sind falscher als das Geld mit ihrem Lieben.

I:Ade nun zur guten Nacht! Jetzt wird der Schluß gemacht, daß ich muß scheiden.
 

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4. Am Brunnen vor dem Tore

Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum. Ich träumt' in seinem Schatten so manchen süßen Traum.

Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort; es zog in Freud' und Leide zu ihm mich immer fort, zu ihm ...

Ich mußt' auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht. Da hab' ich noch im Dunkeln die Augen zugemacht.

Und seine Zweige rauschten, als riefen sie mir zu: Komm her zu mir, Geselle, hier find'st du deine Ruh', hier find'st du ....

Die kalten Winde bliesen mir g'rad' ins Angesicht. Der Hut flog mir vom Kopfe; ich wendete mich nicht.

Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort, und immer hör' ich's rauschen: Du fändest Ruhe dort, du fändest ...
 

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5. Am Egg'gebirgesrande (Du, mein Heimatdorf)

Am Egg'gebirgesrande liegt traut mein Heimatort, umsäumt von Wies' und Wäldern ein stiller Hort.

Du, mein Heimatdorf, strahl' im Sonnenschein, grüß' alle in der Ferne mit deinem Schein.

Stark steht in deiner Mitte ein Turm zu Gottes Ehr', erbaut in Lieb' und Treue als starke Wehr.

Du, mein Heimatdorf, ...

Der Väter Glaub' und Treue sei Kraft uns immerzu, bis uns umschlingt die Erde zur letzten Ruh'.

Du, mein Heimatdorf, ...
 

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6. Am kühlenden Morgen (Das Morgenrot)

Am kühlenden Morgen, wenn alles noch ruht, erscheint es am Himmel wie goldige Flut.

Da öffnet Allvater den himmlischen Saal und schaut dann hernieder auf Berg' und ins Tal.

Sacht weckt er die Menschen und mahnt sie zur Tat und gibt ihnen Stärke und heilsamen Rat.

Dann tritt auch hell-leuchtend die Sonne hervor; und mälig schließt wieder das himmlische Tor.
 

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7. Auf der Heide (Erika)

Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein, und das heißt Erika.

Meist von hunderttausend kleinen Bienelein wird's umschwärmt. Erika!

Denn ihr Herz ist voller Süßigkeit, zarter Duft entströmt dem Blütenkleid. Auf der Heide blüht ...

In der Heimat wohnt ein kleines Mägdelein und das heißt Erika.

Dieses Mädel ist mein treues Schätzelein und mein Glück. Erika!

Wenn das Heidekraut rotlila blüht, singe ich zum Gruß ihr dieses Lied: Auf der Heide blüht ...

In mein'm Kämmerlein blüht auch ein Blümelein und das heißt Erika.

Schon beim Morgengrau'n sowie beim Dämmerschein schaut's mich an. Erika!

Und dann ist es mir, als spräch' es laut: Denkst du auch an deine kleine Braut?

In der Heimat weint um dich ein Mägdelein.
 

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8. Auf der Lüneburger Heide

Auf der Lüneburger Heide, in dem wunderschönen Land, ging ich auf und ging ich unter,

allerlei am Weg ich fand. Valleri, valleri, vallera, vallera und jucheirassa und jucheirassa,

bester Schatz, bester Schatz, denn du weißt es, weißt es ja.

Brüder, laßt die Gläser klingen, denn der Muskatellerwein wird vom langen Stehen sauer,

ausgetrunken muß er sein. Valleri, ...

Und die Bracken und die bellen und die Büchse und die knallt,

rote Hirsche woll'n wir jagen in dem grünen, grünen Wald. Valleri, ...

Ei, du Hübsche, ei, du Feine, ei, du Bild wie Milch und Blut, uns're Herzen woll'n wir tauschen,

denn du glaubst nicht, wie das tut. Valleri, ...
 

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9. Auf, du junger Wandersmann

Auf, du junger Wandersmann! Jetzt kommt die Zeit heran, die Wanderzeit, die gibt uns Freud'.

Woll'n uns auf die Fahrt begeben, das ist unser schönstes Leben; große Wasser, Berg und Tal anzuschauen überall.

An dem schönen Donaufluß findet man ja seine Lust und seine Freud' auf grüner Heid',

wo die Vöglein lieblich singen, und die Hirschlein fröhlich springen, dann kommt man vor eine Stadt, wo man gute Arbeit hat.

Mancher hinter'm Ofen sitzt und gar fein die Ohren spitzt; kein' Stund' vor's Haus ist kommen aus.

Den soll man als G'sell erkennen, oder ein'n als Meister nennen, der noch nirgends ist gewest, nur gesessen in sein'n Nest?

Mancher hat auf seiner Reis' ausgestanden Müh' und Schweiß und Not und Pein.

Das muß so sein! Trägt's Felleisen auf dem Rücken, trägt es über tausend Brücken,

bis er kommt nach Innsbruck ein, wo man trinkt Tiroler Wein.
 

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10. Brüder, reicht die Hand zum Bunde (Freundschaftsstunde)

Brüder, reicht die Hand zum Bunde! Diese schöne Freundschaftsstunde führ' uns hin zu lichten Höh'n.

Laßt, was irdisch ist, entfliehen, uns'rer Freundschaft Harmonien I:dauern ewig fest und schön.:I

Preis und Dank dem Weltenmeister, der die Herzen, der die Geister für ein ewig Wirken schuf.

Licht und Recht und Tugend schaffen durch der Wahrheit heil'ge Waffen I:sei uns heiliger Beruf.:I

Ihr, auf diesem Stern die Besten, Menschen all' in Ost' und Westen wie im Süden und im Nord':

Wahrheit suchen, Tugend üben, Gott und Menschen herzlich lieben; I:das sei unser Losungswort.:I
 

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11. Bunt sind schon die Wälder

Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder und der Herbst beginnt.

Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind.

Wie die volle Traube aus dem Rebenlaube purpurfarbig strahlt!

Am Geländer reifen Pfirsiche, mit Streifen rot und weiß bemalt.

Flinke Träger springen, und die Mädchen singen, alles jubelt froh!

Bunte Bänder schweben zwischen hohen Reben auf dem Hut von Stroh.

Geige tönt und Flöte bei der Abendröte und im Mondesglanz;

junge Winzerinnen winken und beginnen frohen Erntetanz.
 

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12. Das Lieben bringt groß' Freud'

Das Lieben bringt groß' Freud', es wissen's alle Leut'. Weiß mir ein schönes Schätzelein

mit zwei schwarzbraunen Äugelein, das mir, das mir, das mir mein Herz erfreut.

Sie hat schwarzbraunes Haar, dazu zwei Äuglein klar. Ihr sanfter Blick, ihr süßer Mund,

hat mir das Herz im Leib verwund't, hat mir, hat mir, hat mir das Herz verwund't.

Ein Brieflein schrieb sie mir, ich soll treu bleiben ihr. D'rauf schickt' ich ihr ein Sträußelein,

schön' Rosmarin, braun's Nägelein, sie soll, sie soll, sie soll mein eigen sein.

Mein eigen soll sie sein, kein's ander'n mehr als mein. So leben wir in Freud' und Leid,

bis uns Gott-Herr einander scheid't. Leb wohl, leb wohl, leb wohl, mein Schatz, leb wohl!
 

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13. Das schönste Blümlein auf der Welt (Das Edelweiß)

Das schönste Blümlein auf der Welt, das ist das Edelweiß.

Es blüht versteckt auf steiler Höh' ganz zwischen Schnee und Eis.

Das Dirndel zu dem Burschen sprach: Solch' Sträußel möcht' ich gern;

geh, hol' mir so ein Sträußel her mit so 'nem weißen Stern.

Der Bub, der ging das Sträußel hol'n im selben Augenblick.

Der Abend kam, der Morgen graut', der Bub kehrt nicht zurück.

Verlassen liegt er ganz allein an steiler Felsenwand.

Das Edelweiß so blutig rot hält fest er in der Hand.

Die Bauernbuben trugen ihn wohl in das Tal hinab und legten

ihm ein Sträußelein von Edelweiß ins Grab.

Und wenn des Sonntags in dem Tal das Abendglöcklein läut't,

dann geht das Dirndel zu sein'm Grab; hier ruht mein einz'ger Freund.
 

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14. Da streiten sich die Leut herum (Hobellied)

Da streiten sich die Leut herum, oft um den Wert des Glücks; der eine heißt den ander'n dumm, am End weiß keiner nix.

Da ist der allerärmste Mann dem andern viel zu reich: Das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich!

Die Jugend will stets mit Gewalt in allem glücklich sein, doch wird man nur ein wenig alt, da gibt man sich schon drein.

Oft zankt mein Weib mit mir, o Graus! Das bringt mich nicht in Wut; da klopf ich meinen Hobel aus und Denk: du brummst mir gut!

Zeigt sich der Tod einst, mit Verlaub und zupft mich: Bruder komm!, so stell ich mich ein wenig taub und schau mich gar nicht um.

Doch sagt er:"Lieber Valentin, mach keine Umständ'geh!", dann leg ich meinen Hobel hin und sag der Welt ade!
 

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15. Das Wandern ist des Müllers Lust

I:Das Wandern ist des Müllers Lust,:I das Wandern! Das muß ein schlechter Müller sein,

I:dem niemals fiel das Wandern ein,:I das Wandern.

Das Wandern, das wandern, das wandern, das wandern, das wan-dern.

I:Vom Wasser haben wir's gelernt,:I vom Wasser. Das hat nicht Ruh' bei Tag und Nacht,

I: ist stets auf Wanderschaft bedacht,:I das Wasser.

Das Wasser, das Waser, das Wasser, das Wasser, das Wasser.

I:Das seh'n wir auch den Rädern ab,:I den Rädern, die gar nicht gerne stille steh'n

I:und sich bei Tag nicht müde dreh'n,:I die Räder.

Die Räder, die Räder, die Räder, die Räder, die Räder.

I:Die Steine selbst, so schwer sie sind,:I die Steine. Sie tanzen mit dem munter'n Reihn

I:und wollen gar noch schneller sein,:I die Steine.

Die Steine, die Steine, die Steine, die Steine, die Steine.

I:O Wandern, Wandern, meine Lust,:I o Wandern! Herr Meister und Frau Meisterin,

I:laßt mich in Frieden weiter zieh'n:I und wandern.

Und wandern und wandern und wandern und wandern und wandern.
 

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16. Der Mai ist gekommen

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus'.

Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt, so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.

Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt'! Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht.

Es gibt so manche Straße, die nimmer ich marschiert;es gibt so manchen Wein,den ich nimmer noch probiert.

Frisch auf drum, frisch auf drum, im hellen Sonnenstrahl, wohl über die Berge, wohl in das tiefe Tal!

Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all', mein Herz ist wie 'ne Lerche und stimmet ein mit Schall.

Und abends im Städtchen, da kehr' ich durstig ein. "Herr Wirt, Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein!"

Ergreife die Fiedel, du lust'ger Spielmann, du, von meinem Schatz das Liedel, das singe ich dazu.

Und find ich keine Herberg so lieg ich zur Nacht wohl unter'm blauen Himmel, die Sterne halten Wacht;

im Winde die Linde, die rauscht mich ein gemach. Es küßt in der Frühe das Morgenrot mich wach.

O Wandern, o Wandern, du freie Burschenlust! Da wehet Gottes Odem so frisch in die Brust;

da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt: Wie bist du doch schön, o du weite, weite Welt.

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17. Der Mond ist aufgegangen

Der Mond ist aufgegangen, die gold'nen Sternlein prangen am Himmel hell und klar.

Der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stille und in der Dämm'rung Hülle so traulich und so hold als eine

stille Kammer, wo ihr des Tages Jammer verschlafen und vergessen sollt.
 

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18. Die blauen Dragoner

Die blauen Dragoner reiten mit klingendem Spiel durch das Tor. Fanfaren sie begleiten

I:hell zu den Hügeln empor.:I Weit ist der Weg zurück ins Heimatland, so weit, so weit.

Dort bei den Sternen über'm Waldesrand liegt die neue Zeit. Jeder brave Musketier sehnt heimlich sich nach ihr.

Ja, weit ist der Weg zurück ins Heimatland, so weit, so weit.

Die wiehernden Rosse, sie stampfen, die Birken, sie wiegen sich lind.

Die Fähnlein an den Lanzen I:flattern im Morgenwind.:I Weit ist der Weg zurück...

Morgen, da müssen wir reiten, mein Liebster wird bei ihnen sein.

Morgen, in allen Weiten, I:morgen, da bin ich allein.:I Weit ist der Weg zurück ...
 

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19. Die Gedanken sind frei

Die Gedanken sind frei; wer kann sie erraten? Sie rauschen vorbei wie nächtliche Schatten.

Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!

Ich denke was ich will und was mich beglücket; doch alles in der Still', und wie es sich schicket.

Mein Wunsch, mein Begehren kann niemand mir wehren. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!

Und sperrt man mich ein im finsteren Kerker; das alles sind rein vergebliche Werke, denn meine

Gedanken zerreißen die Schranken und Mauern entzwei. Die Gedanken sind frei!

Drum will ich auf immer den Sorgen absagen und will mich auch nimmer mit Grillen mehr plagen.

Man kann ja im Herzen stets lachen und scherzen und denken dabei: Die Gedanken sind frei!

Ich liebe den Wein; mein Mädchen vor allen, sie tut mir allein am besten gefallen.

Ich sitz' nicht alleine bei meinem Glas Weine, mein Mädchen dabei: Die Gedanken sind frei!
 

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20. Dort, wo mit frischem... (Westfalengruß)

Dort, wo mit frischem Grün sein Haupt der Teutoburger Wald belaubt; dort, wo der schwarze Diamant

geborgen wird von Bergmann's Hand, dort bist du, mein Westfalenland.

Dort, wo auf steilen Bergeshöh'n so stolz die alten Burgen steh'n; dort, wo der Väter Wiege stand,

wo deutsch das Herz und deutsch die Hand, dort bist du, mein Westfalenland!
 

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21. Drei Lilien

Drei Lilien, drei Lilien, die pflanzt' ich auf mein Grab; da kam ein stolzer Reiter und brach sie ab.

Juvivalleralala, juvivalleralala, da kam ein stolzer Reiter und brach sie ab.

Ach Reitersmann, ach Reitersmann, laß doch die Lilien steh'n!

Die soll ja mein Feinsliebchen noch einmal seh'n. Juvivalleralala, ...

Was schert mich denn dein Liebchen, was schert mich denn dein Grab?

Ich bin ein stolzer Reiter und brech' sie ab. Juvivalleralala, ...

Und sterbe ich noch heute, so bin ich morgen tot!

Dann begraben mich die Leute ums Morgenrot. Juvivalleralala, ...
 

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22. Du, du liegst mir im Herzen

Du, du liegst mir im Herzen, du, du liegst mir im Sinn; du, du machst mir viel Schmerzen,

weißt nicht wie gut ich dir bin; ja, ja, ja, ja, weißt nicht wie gut ich dir bin.

So, so wie ich dich liebe, so, so liebe auch mich!

Die, die zärtlichsten Triebe fühl' ich allein nur für dich; ja, ja, ja, ...

Doch doch darf ich dir trauen, dir, dir mit leichtem Sinn?

Du, du kannst auf mich bauen, weißt ja wie gut ich dir bin; ja, ja, ja, ...

Und, und wenn in der Ferne mir, mir dein Bild erscheint, dann, dann wünscht'

ich so gerne, daß uns die Liebe vereint; ja, ja, ja, ...
 

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23. Ein Fräulein stand vor der Himmelstür

I:Ein Fräulein stand vor der Himmelstür und konnte nicht herein.:I

I:Ach Petrus lieber Peterus, ach laß mich doch herein.:I

I:Du hast noch nicht einen Mann geküßt, darum kommst du nicht herein.:I

I:Da faßt sie den alten Flachsbart um und küßt ihn auf den Mund.:I

I:Da lachten all die Engelchen, hie, hie, hie, hie, hie, hie.:I

I:Da lachten auch die Teufelchen, ho, ho, ho, ho, ho, ho.:I

I:Und wenn mein Schatz gestorben ist, läßt Petrus ihn schon rein.:I

I:Warum er's tut das sag ich nicht, es muß verschwiegen sein.:I
 

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24. Ein Heller und ein Batzen

Ein Heller und ein Batzen, die waren beide mein, ja mein.

I:Der Heller ward zu Wasser, der Batzen ward zu Wein, ja Wein:I I:Heidi, heido, heida,:I heidi, heido, heida, ...

Die Wirtsleut' und die Mädel, die rufen beid': O weh, o weh!

I:Die Wirtsleut', wenn ich komme, die Mädel, wenn ich geh', ja geh',:I Heidi, heido, heida, ...

Mein' Strümpfe sind zerrissen, mein' Stiefel sind entzwei, entzwei.

I:Und draußen auf der Heide, da singt ein Vogel frei, so frei,:I Heidi, heido, heida, ...

Und gäb' es keine Landstraß', dann säß' ich still zu Haus, zu Haus,

I:und wär' kein Wein im Fasse, dann tränk' ich gar nicht draus, nicht draus.:I Heidi, heido, heida, ...

Das war 'ne rechte Freude, als mich der Herrgott schuf, ja schuf,

I:ein Kerl wie Samt und Seide, nur schade, daß er suff, ja suff,:I Heidi, heido, heida, ...
 

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25. Ein Jäger aus Kurpfalz

Ein Jäger aus Kurpfalz, der reitet durch den grünen Wald, er schießt das Wild daher gleich wie es ihm gefällt.

Halli, hallo, gar lustig ist die Jägerei allhier auf grüner Heid', allhier auf grüner Heid'.

Auf, sattelt mir mein Pferd und legt darauf den Mantelsack; so reit' ich hin und her als Jäger aus Kurpfalz.

Halli, hallo, gar lustig ist die Jägerei allhier auf grüner Heid', allhier auf grüner Heid'.

Jetzt reit' ich nicht mehr heim bis daß der Kuckuck "Kuckuck" schreit. Er schreit die ganze Nacht allhier auf grüner Heid'.

Halli, hallo, gar lustig ist die Jägerei allhier auf grüner Heid', allhier auf grüner Heid'.
 

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26. Es blies ein Jäger

Es blies ein Jäger I:wohl in sein Horn,:I und alles was er blies,

I:das war verlor'n.:I Heidehussassa, tirallalla, und alles was er blies, das war verlor'n.

Soll denn mein Blasen I:verloren sein?:I Viel lieber wollt' ich

I:kein Jäger sein!:I Heidehussassa, ...

Er warf sein Netz I:wohl über'n Strauch,

I:da sprang ein schwarzbraunes I:Mädel auf.:I Heidehussassa., ...

Ach, schwarzbraunes Mädel, I:entspring' mir nicht!

I:Ich hab' große Hunde, I:die holen dich.:I Heidehussassa, ...

Deine großen Hunde, I:die fürcht' ich nicht,:I sie kennen meine hohen, weiten

I:Sprünge nicht.:I Heidehussassa, ...

Deine hohen, weiten Sprünge, die I:kenn'n sie wohl.:I Sie wissen, daß du heute

I:noch sterben sollst.:I Heidehussassa, ...

Und sterbe ich heute, I:und bin ich tot,:I begräbt man mich unter

I:Rosen rot.:I Heidehussassa, ...

Er warf ihr das Netz I:wohl über den Leib;:I da ward sie des jungfrischen

I:Jägers Weib.:I Heidehussassa, ...

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27. Es dunkelt schon die Heide

Es dunkelt schon die Heide, nach Hause laßt uns geh'n!

Wir haben das Korn geschnitten mit unser'm blanken Schwert.

Ich hörte die Sichel rauschen, sie rauschte durch das Korn.

Ich hört' mein Feinsliebchen klagen, sie hätt' ihr' Lieb' verlor'n.

Hast du dein Lieb' verloren, so hab' ich doch das mein'.

So wollen wir beide mit'nander uns winden ein Kränzelein.

Ein Kränzelein von Rosen, ein Sträußelein von Klee.

Zu Frankfurt auf der Brücke da liegt ein tiefer Schnee.

Der Schnee, der ist geschmolzen, das Wasser läuft dahin.

Kommst mir aus meinen Augen, kommst mir aus meinem Sinn.

In meines Vaters Garten, da steh'n zwei Bäumelein.

Das eine trägt Muskaten, das and're Braunnägelein.

Muskaten, die sind süße, Braunnägelein, die sind schön.

Wir beide müssen scheiden; ja scheiden, das tut weh.
 

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28. Es löscht das Meer (Schifferlied)

Es löscht das Meer die Sonne aus, kühlendes Mondlicht ist erwacht.

Der gold'ne Adler läßt sein Haus müde dem Silberschwan der Nacht.

Flüsternd am Kahne glitzt der Brandung Lauf, leise der Wind die Saiten rührt.

Die Liebe zieht ihr Segel auf, Sehnsucht das Ruder sicher führt.

Wie wiegt sich sanft der leichte Kahn, Liebchen, mit deiner süßen Last.

Als Muschel zieht er seine Bahn, die einer Perle Kleinod faßt.

Ach, daß mein Arm die traute Schale wär', die dich umschlösse allezeit.

Mit meinem Ruder spielt das Meer; Liebchen mein Arm ist dir bereit!
 

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29. Es steht eine Mühle

Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal, die klappert so leis' vor sich hin.

Und wo ich geh' und steh' im Tal und auf der Höh', da liegt mir die Mühle,

die Mühle im Sinn, die Mühle vom Schwarzwälder Tal.

Und in dieser Mühle im Schwarzwälder Tal da wohnet ein Mädel darin.

Und wo ich geh' und steh' im Tal und auf der Höh', da liegt mir das Mädel,

das Mädel im Sinn, das Mädel vom Schwarzwälder Tal.

Wir reichten zum Abschied noch einmal die Hand und wünschten einander viel Glück.

Und wo ich geh' und steh' im Tal und auf der Höh', da liegt mir der Abschied,

der Abschied im Sinn, der Abschied vom Schwarzwälder Tal.
 

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30. Es zogen drei Burschen

Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein, I:bei einer Frau Wirtin, da kehrten sie ein.:I

Frau Wirtin, hat sie gut' Bier und Wein, I:wo hat sie ihr schönes Töchterlein?:I

Mein Bier und Wein sind frisch und klar, I:mein Töchterlein liegt auf der Totenbahr'.:I

Und als sie traten zur Kammer hinein, I:da lag sie in einem schwarzen Schrein.:I

Der erste, der schlug den Schleier zurück I:und schaute sie an mit traurigem Blick.:I

Ach, lebtest du noch, du schöne Maid, I:ich würde dich lieben von dieser Zeit!:I

Der zweite deckte den Schleier zu I:und kehrte sich ab und weinte dazu.:I

Ach, daß du liegst auf der Totenbahr'! I:Ich hab' dich geliebet so manches Jahr!:I

Der dritte hob ihn wieder auf sogleich I:und küßte sie auf den Mund so bleich.:I

Dich liebt' ich immer, dich lieb' ich noch heut' I:und werde dich lieben in Ewigkeit.:I

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31. Freut euch des Lebens

Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht. Pflücket die Rose, eh' sie verblüht!

Man schafft so gerne sich Sorg' und Müh', sucht Dornen auf und findet sie und läßt

das Veilchen unbemerkt, das uns am Wege blühet.

Freut euch des Lebens, wenn scheu die Schöpfung sich verhüllt, und laut der Donner

ob uns brüllt, so lacht am Abend nach dem Sturm die Sonn' uns doch so schön!

Freut euch des Lebens, wer Neid und Mißgunst sorgsam flieht und G'nügsamkeit im

Gärtchen zieht, dem schießt sie schnell zum Bäumchen auf, das gold'ne Früchte trägt.

Freut euch des Lebens, wer Redlichkeit und Treue liebt und gern dem ärmer'n Bruder gibt,

bei dem baut sich Zufriedenheit so gern ihr Hüttchen an.

Freut euch des Lebens und wenn der Pfad sich furchtbar engt,

und Mißgeschick uns plagt und drängt, so reicht die Freundschaft schwesterlich dem Redlichen die Hand.

Freut euch des Lebens, sie trocknet ihm die Tränen ab und streut ihm Blumen bis ins Grab;

sie wandelt Nacht in Dämmerung und Dämmerung in Licht.

Freut euch des Lebens, sie ist des Lebens schönstes Band.

Schlingt, Brüder, traulich Hand in Hand! So wallt man froh, so wallt man leicht ins bess're Vaterland.

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32. Frühmorgens, wenn die Hähne kräh'n

Frühmorgens, wenn die Hähne kräh'n, zieh'n wir zum Tor hinaus, und mit verliebten Augen späh'n die Mädels nach uns aus.

Am Busch vorbei wir ziehen, wo Heckenrosen blühen, und mit den Vögelein im Wald ein frohes Lied erschallt.

Von der Lore, von der Dore, von der Trude und Sophie, von der Lene und Irene, von der Annemarie.

Ja, schön blüh'n die Heckenrosen, schön ist auch das Küssen und das Kosen.

Rosen und Schönheit vergeh'n; drum nütz' die Zeit, denn die Welt ist so schön.

Und mittags, wenn wir rücken ein mit frohem Spiel und Sang, begleiten uns die Mägdelein die Straße dann entlang.

Und jede sucht den ihren und will mit ihm marschieren vergnügt mit gleichem Schritt und Tritt; dann singen wir das Lied: Von der Lore, ...

Und abends, wenn kein Dienst mehr drückt, wird lustig ausgeschwärmt. An neuer Liebe sich erquickt, die alte aufgewärmt.

Ein jeder weiß ein Schätzchen an einem trauten Plätzchen. Der Mensch braucht, was er haben muß, und ab und zu 'nen Kuß. Von der Lore ...
 

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33. Glück auf

Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt; I:und er hat sein helles Licht bei der Nacht:I I:wohl angezünd't.:I

Schon angezünd't; es gibt ein'n Schein, I:und damit fahren wir bei der Nacht:I I:in's Bergwerk 'nein.:I

In's Bergwerk 'nein, wo Bergleut' sein. I:Und wir hau'n das Silber fein bei der Nacht:I I:aus Felsgestein.:I

Aus Feslgestein hau'n wir das Gold. I:Dem schwarzbraun' Mägdelein bei der Nacht:I I:dem sind wir hold.:I
 

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34. Gold und Silber

Gold und Silber lieb' ich sehr, kann's auch wohl gebrauchen; hätt' ich doch ein ganzes Meer, mich darein zu tauchen!

Braucht ja nicht geprägt zu sein; hab's auch so ganz gerne, I:sei's des Mondes Silberschein, sei's das Gold der Sterne.:I

Doch viel schöner ist das Gold, das vom Lockenköpfchen meines Liebchens niederrollt in zwei blonden Zöpfchen.

Darum komm', mein liebes Kind, laß uns herzen, küssen, I:eh' die Locken silbern sind, und wir scheiden müssen.:I

Seht, wie blinkt der gold'ne Wein hier in meinem Becher! Horcht, wie klingt so silberrein froher Sang der Zecher!

Daß die Zeit einst golden war, wer wollt' das bestreiten? I:Denkt man doch im Silberhaar gern vergang'ner Zeiten.:I
 

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35. Greitken kumm ais mol an's Fenster

Greitken kumm ais mol an's Fenster, kumm so'n bittken riut. Oh, I:Lot us mol vom Friggen küern, diu sus wär'n mäine Briut.:I

Dat sull ik wohl bläiwen loten, wenn dat mäine Alske suit. Dai I:Dürn un Fenster sind verschlurten, ik kann nimmer riut.:I

Dann will ik de Leddern halen, dai hinger'n Käohstall steiht. Oh I:will so'n bittken no däi kummen, täo sain wiet däi cheit.:I

Und als häi niu urwen was, do herzten un küßten säi sick. Un I:watt säi do nau widder daien, oh datt sägg ick nich.:I

Als dai Alske datt vernamm, sprang säi tun Bedde riut. Oh I:ju sall doch de Duibel hal'n, ju verfluchtet Tuich.:I

Als hai dat nau auk vernamm, sprang hai tun Fenster riut. Do I:bläif de Bücksen am Naale hangen, dat sah putzig iut.:I

Un als häi dann da unnen was, raip hai tun Fenster hauch. Oh I:schmäit mäi mäine Bücksen run un mäinen Tabaksbuil.:I
 

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36. Guten Abend, gut' Nacht

Guten Abend, gut' Nacht, mit Rosen bedacht, mit Nelken besteckt, schlupf unter die Deck'!

I:Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt.:I

Guten Abend, gut' Nacht, von Englein bewacht, die zeigen im Traum dir Christkindleins Baum.

I:Schlaf nun selig und süß, schau im Traum 's Paradies.:I
 

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37. Guter Mond, du gehst so stille

Guter Mond, du gehst so stille in den Abendwolken hin. Bist so ruhig, und ich fühle, daß ich ohne Ruhe bin.

Traurig folgen meine Blicke deiner stillen heiter'n Bahn. O, wie hart ist mein Geschicke, daß ich dir nicht folgen kann.

Guter Mond, dir darf ich's klagen, was mein banges Herze kränkt, und an wen mit bittern Klagen die betrübte Seele denkt!

Guter Mond, du sollst es wissen, weil du so verschwiegen bist, warum meine Tränen fließen und mein Herz so traurig ist.

Dort in jenem kleinen Tale, wo die dunklen Bäume steh'n, nah' bei jenem Wasserfalle wirst du eine Hütte seh'n!

Geh' durch Wälder, Bach und Wiesen, blicke sanft durch's Fenster hin, so erblickest du Elisen, aller Mädchen Königin.
 

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38. Hab' mein' Wage' voll gelade'

Hab' mein' Wage' voll gelade', voll mit alten Weibsen. Als wir in die Stadt 'neinkamen, fing'n sie an zu keifen.

Drum lad' ich all' mein' Lebetage nie alte Weibsen auf mein' Wage'. Hü, Schimmel hüahü, hü, Schimmel hü!

Hab' mein' Wage' voll gelade' voll mit Männern alten. Als wir in die Stadt 'neinkamen, murrten sie und schalten.

Drum lad' ich all' mein' Lebetage nie alte Männer auf mein' Wage'. Hü, Schimmel hüahü, hü, Schimmel hü!

Hab' mein' Wage' voll gelade', voll mit jungen Mädchen. Als wir zu dem Tor 'neinkamen, sangen sie durch's Städtchen.

Drum lad' ich all' mein' Lebetage nur junge Mädchen auf mein' Wage'. Hü, Schimmel hüahü, hü, Schimmel hü!

Hab' mein' Wage' voll gelade', voll mit kleinen Bübchen. Als wir über'n Marktplatz fuhren, schwenkten sie die Hütchen.

Drum lad' ich all' mein' Lebetage nur kleine Bübchen auf mein' Wage'. Hü, Schimmel hüahü, hü, Schimmel hü!
 

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39. Hab' oft im Kreise der Lieben

Hab' oft im Kreise der Lieben in duftigem Grase geruht I:und mir ein Liedlein gesungen,:I und alles, alles war wieder und gut.

Hab' einsam auch mich gehärmet in bangem, düsterem Mut I:und habe wieder gesungen,:I und alles, alles war wieder gut.

Und manches, was ich erfahren, verkocht' ich in stiller Wut, I:und kam ich wieder zu singen,:I war alles, alles auch wieder gut.

Sollst uns nicht lange klagen, was alles dir wehe tut. I:Nur frisch, nur frisch gesungen,:I und alles, alles wird wieder gut.
 

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40. Heute an Bord (Hell die Gläser klingen)

Heute an Bord, morgen geht's fort; Schiff auf hoher See. Rings um uns her nur Wellen und Meer, ist alles, was ich seh'.

Hell die Gläser klingen, ein frohes Lied wir singen. Mädel schenke ein, es lebe Lieb' und Wein, leb wohl, auf Wiederseh'n.

Verschwunden der Strand, entschwunden das Land; Schiff auf hoher See. Rings um uns her nur Wellen und Meer, ist alles, was ich seh'.

Leis' die Wellen wiegen, Möven heimwärts fliegen, golden strahlt die Sonn', Herzen voller Wonn', Heimatland, ade!

Im Kampfe sind wir mit Wellen und Wind auf dem Ozean. In Not und Gefahr sind wir immerdar stets ein ganzer Mann.

Im Ernste wie im Scherze am rechten Fleck das Herze; unser schönstes Gut: frischer Seemannsmut! Herrscher auf dem Meer!
 

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41. Heute wollen wir das Ränzlein schnüren

Heute wollen wir das Ränzlein schnüren, Lachen, Lust und Frohsinn mit hinein.

Golden scheint die Sonne uns zur Freude, lockend tönt der Amsel Ruf im Hain.

Zupft die Fiedel, singt ein Liedel, laßt die Sorgen all' zu Haus, vallera, denn wir wandern,

denn wir wandern, denn wir wandern in die Welt hinaus.

Haben wir des Berges Höh' erklommen, schauen lachend wir ins Tal zurück.

Lebet wohl, ihr engen staub'gen Gassen, heute winkt uns das Scholarenglück!

Zupft die Fiedel, singt ein Liedel, laßt die Sorgen all' zu Haus, vallera, denn wir wandern,

denn wir wandern, denn wir wandern in die Welt hinaus.

Unser ist des heil'gen Waldes Dunkel wie der blüh'nden Heide Scharlachkleid und

des Kornes gold'ne reife Wogen, all' das Blühen, Werden weit und breit.

Zupft die Fiedel, singt ein Liedel, laßt die Sorgen all' zu Haus, vallera, denn wir wandern,

denn wir wandern, denn wir wandern in die Welt hinaus.
 

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42. Heute wollen wir marschier'n (Westerwaldlied)

Heute wollen wir marschier'n einen neuen Marsch probier'n durch den schönen Westerwald, ja, da pfeift der Wind so kalt.

O, du schöner Westerwald, über deine Höhen pfeift der Wind so kalt, jedoch der kleinste Sonnenschein dringt tief in's Herz hinein.

Und die Grete und der Hans geh'n des Sonntags gern zum Tanz, weil das Tanzen Freude macht, und das Herz im Leibe lacht.

O, du schöner Westerwald, über deine Höhen pfeift der Wind so kalt, jedoch der kleinste Sonnenschein dringt tief in's Herz hinein.

Ist das Tanzen dann vorbei, gibts gewöhnlich Keilerei und vom Bursch', den das nicht freut, sagt man: "Der hat keinen Schneid!"

O, du schöner Westerwald, über deine Höhen pfeift der Wind so kalt, jedoch der kleinste Sonnenschein dringt tief in's Herz hinein.
 

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43. Hier hab' ich so manches liebe Mal (Weserlied)

Hier hab' ich so manches liebe Mal mit meiner Laute gesessen, hinunterblickend in's weite Tal,

mein' selbst und der Welt vergessen. Und um mich klang es so froh und hehr, und über mir tagt es so helle,

und unten brauste das ferne Wehr und der Weser blitzende Welle.

Wie liebender Sang aus geliebtem Mund, so flüstert es rings durch die Bäume, und aus des Tales

off'nem Grund begrüßten mich nickende Träume. Und um mich klang es so froh und hehr, ...

Da sitz' ich auf's neue und spähe umher und lausche hinauf und hernieder.

Die holden Weisen rauschen nicht mehr, die Träume kehren nicht wieder. Die süßen Bilder, wie weit,

wie weit, wie schwer der Himmel, wie trübe! Fahr' wohl, fahr' wohl, du selige Zeit, fahrt wohl, ihr Träume der Liebe!
 

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44. Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun (Ergo bibamus)

Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun, drum Brüderchen, ergo bibamus!

Die Gläser, sie klingen, Gespräche, sie ruh'n; beherziget: Ergo bibamus!

Das heißt noch ein altes, ein tüchtiges Wort und passet zum ersten und passet so fort,

und schallet ein Echo vom festlichen Ort, I:ein herrliches ergo bibamus.:I

Mich ruft das Geschick von den Freunden hinweg, ihr Redlichen, ergo bibamus!

Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck, d'rum doppeltes ergo bibamus.

Und was auch der Filz vom Leibe sich schmorgt, so bleibt für den Heiter'n doch

immer gesorgt, weil immer der Frohe dem Fröhlichen borgt. I:Nun, Brüderchen, ergo bibamus.:I

Was sollen wir sagen vom heutigen Tag? Ich dächte nur: Ergo bibamus!

Er ist nun einmal von besonderem Schlag; d'rum immer auf's neue: Bibamus!

Er führet die Freunde durch's offene Tor, es glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor.

Da leuchtet ein Bildchen, ein göttliches, vor; I:wir klingen und singen: Bibamus!:I
 

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45. Hoch auf dem gelben Wagen

Hoch auf dem gelben Wagen sitz' ich beim Schwager vorn. Vorwärts die Rosse traben, lustig schmettert das Horn.

Felder, Wiesen und Auen, leuchtendes Ährengold. I:Ich möchte so gerne noch schauen, aber der Wagen, der rollt.:I

Postillon in der Schenke füttert die Rosse im Flug. Schäumendes Gerstengetränke reicht uns der Wirt im Krug.

Hinter den Fensterscheiben lacht ein Gesicht so hold. I:Ich möchte so gerne noch bleiben,...:I

Flöten hör' ich und Geigen, lustiges Baßgebrumm. Junges Volk im Reigen tanzt um die Linde herum.

Wirbelnde Blätter im Winde, es jauchzt und lacht und tollt. I:Ich bliebe so gern bei der Linde, ... :I

Sitzt einmal ein Gerippe hoch auf dem Wagen vorn, hält statt der Peitsche die Hippe,

Stundenglas statt Horn', sag' ich ade nun, ihr Lieben, die ihr mitfahren wollt! I:Ich wäre so gern noch geblieben, ... :I
 

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46. Hohe Tannen

Hohe Tannen weisen die Sterne an der Iser wildspring'nder Flut.

I:Liegt das Lager auch in weiter Ferne, doch du, Rübezahl, hütest es gut.:I

Hast dich uns zu eigen gegeben, der die Sagen und Märchen erspinnt,

I:und im tiefsten Waldesleben als ein Riese Gestalt annimmt.:I

Komm' zu uns an's lodernde Feuer, in die Berge bei stürmischer Nacht!

I:Schirm' die Zelte, die Heimat, die teu're; komm', und halt' mit uns treue Wacht!:I

Höre, Rübezahl, was wir die sagen: Volk und Heimat, die sind nicht mehr frei!

I:Schwing' die Keule wie in alten Tagen, schlage Hader und Zwietracht entzwei.:I  
 

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47. Horch, was kommt von draußen rein

Horch, was kommt von draußen rein? Hollahi, hollaho! Wird wohl mein Feinsliebchen sein!

Hollahiaho! Geht vorbei und schaut nicht rein, hollahi, hollaho, wird's wohl nicht gewesen sein, hollahiaho!

Leute haben's oft gesagt, hollahi, hollaho, was ich für'n Feinsliebchen hab' hollahiaho!

Laß sie reden, schweig fein still, hollahi, hollaho, kann ja lieben, wen ich will, hollahiaho!

Wenn mein Liebchen Hochzeit hat, hollahi, hollaho, ist für mich ein Trauertag, hollahiaho!

Geh dann in mein Kämmerlein, hollahi, hollaho, trage meinen Schmerz allein, hollahiaho!

Wenn ich dann gestorben bin, hollahi, hollaho, trägt man mich um Friedhof hin, hollahiaho!

Setzt mir keinen Leichenstein hollahi, hollaho, pflanzt mir d'rauf Vergißnichtmein, hollahiaho!
 

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48. Hundert Jahre sollst du leben

Hundert Jahre sollst du leben, froh und glücklich und gesund! Schönes soll das Leben geben,

Liebe küsse deinen Mund! Geburtstag gibt's nur einmal im Jahr, und weil es ihn nur einmal gibt,

darum ist er auch so beliebt. I:Der Tag ist wunderbar!:I

Ach, die Jahre geh'n und sausen, doch die Freundschaft hat Bestand. Wild im Herbst die Wälder brausen, mild der Mai erblüht im Land.

Geburtstag gibt's nur einmal im Jahr, und weil es ihn nur einmal gibt, darum ist er auch so beliebt. I:Der Tag ist wunder-bar!:I

Viele Jahre sind nicht lange, hundert Jahr' ist bess'rer Lohn! Freut euch, übt euch im Gesange, gut gemacht, wir singen schon!

Geburtstag gibt's nur ein-mal im Jahr, und weil es ihn nur einmal gibt, darum ist er auch so beliebt. I:Der Tag ist wunderbar!:I
 

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49. Ich bin ein freier Wildbretschütz'

Ich bin ein freier Wildbretschütz' und hab' ein weit' Revier. So weit die braune Heide geht, gehört das Jagen mir.

Horrido, horrido, horrido, horrido, horrido.

So weit der blaue Himmel reicht, gehört mir alle Pirsch. Auf Fuchs und Has' und Haselhuhn, auf Reh-bock und auf Hirsch.

Horrido, horrido, horrido, horri-do, horrido.

Doch weiß ich ein fein's Mägdelein, auf das ich lieber pirsch; viel lieber als auf Has' und Huhn, auf Rehbock oder Hirsch.

Horrido, horrido, horrido, horrido, horrido.

Und daß sie einem ander'n g'hört, macht keine Sorge mir. Ich bin ein freier Wildbretschütz' und hab' ein weit' Revier!

Horrido, horrido, horrido, horrido, horri-do.
 

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50. Ich bin so gern, so gern daheim (Mein Himmel auf Erden)

Ich bin so gern, so gern daheim, daheim in meiner stillen Klause; wie klingt es doch dem Herzen wohl, das liebe treue Wort: Zu Hause!

Oh, nirgend auf der weiten Welt fühl' ich so frei mich von Beschwerde. I:Ein braves Weib, ein herzig' Kind: Das ist mein Himmel auf der Erde.:I

Gewandert bin ich hin und her und mußte oft dem Schmerz mich fügen; den Freudenbecher setzt' ich an, ich trank ihn aus in vollen Zügen.

Doch immer zog es mich zurück, zurück zu meinem heim'schen Herde. I:Ein braves Weib, ein herzig' Kind: Das ist mein Himmel auf der Erde.:I

Allabends, wenn der Tag zur Ruh' und ich mich leg' zum Schlummer nieder, da bete ich zum Herrn der Welt, eh' schließen sich die Augenlider.

Ich falte meine Hände fromm zu dem, der einstens sprach sein Werde: I:Du guter Gott, erhalte lang' mir meinen mir meinen Himmel, auf der Erde:I
 

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51. Ich schieß' den Hirsch

Ich schieß' den Hirsch im wilden Forst, im tiefen Wald das Reh, den Adler auf der Klippe Horst, die Ente auf dem See.

Kein Ort, der Schutz gewähren kann, wo meine Büchse zielt, I:und dennoch hab' ich harter Mann die Liebe auch gefühlt.:I

Kampiere oft zur Winterszeit in Sturm und Wetternacht; hab' überreift und überschneit den Stein zum Bett gemacht.

Auf Dornen schlief ich wie auf Flaum, vom Nordwind unberührt, I:und dennoch hat die harte Brust die Liebe auch gespürt.:I

Der wilde Falk' ist mein Gesell', der Wolf mein Kampfgespann, der Tag geht mir mit Hundsgebell, die Nacht mit Hussa an.

Ein Tann'reis schmückt statt Blumenzier den schweißbefleckten Hut, I:und dennoch schlug die Liebe mir in's wilde Jägerblut.:I
 

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52. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, daß ich so traurig bin. Ein Märchen aus uralten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl, und es dunkelt, und ruhig fließet der Rhein; der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar, ihr gold'nes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei; das hat eine wundersame, gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh. Er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh'.

Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn; und das hat mit ihrem Singen die Lorelei getan.
 

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53. Ihr Brüder wenn ich nicht mehr trinke

Ihr Brüder wenn ich nicht mehr trinke. Prost Franz! Geplagt von Pest und Kollera.

Prost Franz! Hinauf auf's Sterbelager sinke, so wißt es ist mein Ende nah. Prost Franz!

Im Keller sollt ihr mich begraben. Prost Franz! Wo ich so manches Faß geleert. Prost Franz!

Den Mund will ich am Spundloch haben, den Rücken zu der Wand gekehrt. Prost Franz!

Und wollt ihr mich zur Ruh begleiten. Prost Franz! So folget alle Mann für Mann. Prost Franz!

Um Himmelswillen laßt das Läuten, stoßt lieber mit den Gläsern an. Prost Franz!

Auf meinen Grabstein setzt die Worte. Prost Franz! Er ward geboren wuchs und trank.

Prost Franz! Nun ruht er hier an diesem Orte, wo er gezecht sein Leben lang. Prost Franz!
 

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54. Ihr mögt den Rhein ... (Westfalenlied)

Ihr mögt den Rhein, den stolzen, preisen, der in dem Schoß der Reben liegt. Wo in den Bergen ruht das Eisen, da hat die Mutter mich gewiegt.

Hoch auf dem Fels die Tannen steh'n, im grünen Tal die Herden geh'n, als Wächter an des Hofes Saum reckt sich empor der Eichenbaum.

Da ist's, wo meine Wiege stand, o grüß' dich Gott, Westfalenland!

Wir haben keine süßen Reben und schöner Worte Überfluß und haben nicht so bald für jeden den Brudergruß und Bruderkuß.

Wenn du uns willst willkommen sein, so schau auf's Herz, nicht auf den Schein und schau uns grad' hinein in's Aug', grad'aus, das ist Westfalenbrauch!

Es fragen nichts nach Spiel und Tand die Männer aus Westfalenland!

Und uns're Frauen, uns're Mädchen, mit Augen blau wie Himmelsgrund, sie spinnen nicht die Liebesfädchen zum Scherze für die müß'ge Stund'!

Ein frommer Engel Tag und Nacht hält tief in ihrer Seele Wacht, und treu in Wonne, treu in Schmerz bleibt bis zum Tod ein liebend' Herz.

Glückselig, wessen Arm umspannt ein Liebchen aus Westfalenland!

Behüt' dich Gott, du rote Erde, du Land von Wittekind und Teut, bis ich zu Staub und Asche werde, mein Herz sich seiner Heimat freut!

Du Land Westfalen, Land der Mark, wie deine Eichenstämme stark, dich segnet noch der blasse Mund im Sterben, in der letzten Stund'!

Land zwischen Rhein und Weserstrand, o grüß' dich Gott, Westfalenland!
 

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55. Im Frühtau zu Berge

Im Frühtau zu Berge wir geh'n, vallera, es grünen die Wälder, die Höh'n, vallera.

I:Wir wandern ohne Sorgen singend in den Morgen, noch ehe im Tale die Hähne kräh'n.:I

Ihr alten und hochweisen Leut', vallera, ihr denkt wohl, wir wären nicht gescheit, vallera.

I:Wer wollte aber singen, wenn wir schon Grillen fingen in dieser herrlichen Frühlingszeit?:I

Werft ab alle Sorgen und Qual, vallera, und wandert mit uns aus dem Tal, vallera.

I:Wir sind hinausgegangen, den Sonnenschein zu fangen; kommt mit, und versucht es auch selbst einmal!:I
 

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56. Im grünen Wald

Im grünen Wald, da, wo die Drossel singt, Drossel singt und im Gebüsch das munt're Rehlein springt, Rehlein springt,

I:wo Tann' und Fichten steh'n am Waldessaum erlebt' ich meiner Jugend schönsten Traum.:I

Das Rehlein trank wohl aus dem klaren Bach, klarem Bach, indes der Kuckuck aus dem Walde lacht, Walde lacht.

I:Der Jäger zielt schon hinter einem Baum; das war des Rehleins letzter Lebenstraum.:I

Getroffen ward's und sterbend lag es da, lag es da, das man zuvor noch munter hüpfen sah, hüpfen sah.

I:Mit großen Augen schaut's den Jäger an als wollt' es sagen: was hab' ich getan?:I

Schon viele Jahre sind jetzt längst entfloh'n, längst entfloh'n, die ich verlebt als junger Waidmannssohn.

I:Er nahm die Büchse, schlug sie an ein'n Baum und sprach: das Leben ist ja nur ein Traum.:I
 

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57. Im Krug zum grünen Kranze

Im Krug zum grünen Kranze da kehrt' ich durstig ein. I:Da saß ein Wand'rer drinnen, ja drinnen, am Tisch beim kühlen Wein.:I

Ein Glas war eingegossen, das wurde nimmer leer; I:sein Haupt ruht auf dem Bündel als wär's ihm viel zu schwer.:I

Ich tat mich zu ihm setzen, ich sah ihm in's Gesicht, I:das schien mir gar befreundet, und dennoch kannt' ich's nicht.:I

Da sah auch mir in's Auge der fremde Wandersmann I:und füllte meinen Becher und sah mich wieder an.:I

Hei, was die Becher klangen, wie brannte Hand in Hand: I:Es lebe die Liebste deine, Herzbruder, im Vaterland!:I
 

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58. Im Osten glüht (Sonntag ist heut')

Im Osten glüht der Frührotschein. Ein Kirchlein an des Dorfes Rand senkt Frieden in das Herz hinein;

denn Glocken tönen über's Land: Sonntag, Sonntag ist heut', Sonntag ist heut', Sonntag ist heut', Sonntag ist heut'!

Sechs Tage Arbeit sind vorbei. Es ruhen Pflug, der Säge Band. Der Werker atmet froh und frei;

zum Dankgebet hebt er die Hand: Sonntag, ist heut', Sonntag ist heut', Sonntag ist heut'!

Und schafft der Alltag Müh' und Pein, verkünden heute Tal und Höh'n: nun laßt uns alle glücklich sein!

O Welt, wie bist du wunderschön! Sonntag, ist heut', Sonntag ist heut', Sonntag ist heut'!
 

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59. Im schönsten Wiesengrunde

Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus; da zog ich manche Stunde in's Tal hinaus.

Dich, mein stilles Tal, grüß' ich tausendmal! Da zog ich manche Stunde in's Tal hinaus.

Müßt' aus dem Tal ich scheiden, wo alles Lust und Klang; das wär' mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.

Dich, mein stilles Tal, grüß' ich tausendmal! Das wär' mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.

Sterb' ich, in Tales Grunde will ich begraben sein; singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein:

Dir, mein stilles Tal, Gruß zum letzten Mal! Singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein.
 

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60. Im sonnigen Süden (Es strahlt die Welt)

Im sonnigen Süden am blauen Meer, am blauen Meer, da lachen die Herzen voll Freude und voll Lebenslust.

Ja, singet, singet, freuet euch! Warum wollt ihr klagen? Ja, singet, singet nun im Chor, laßt Instrumente klingen!

Die Luft ist voller Blütenduft; laßt lachen die Herzen! Wir wollen uns des Lebens freu'n und froh in das Morgen seh'n.

Gitarrenklang und heller Sang, dazu ein Glas voller güld'nen sonnenreichen Wein. Es strahlt die Welt, kommt, feiert mit!

Die schönen Stunden voller Leben I:eilen schnell dahin.:I

Die Wellen und Wogen, sie glitzern hell im Sonnenschein. Die Boote sich wiegen, die Segel füllt der Sommerwind.

Ja, schön ist diese klare Welt, voll Leben, voll Wonne; und über uns das Himmelszelt. Wie herrlich ist die Sonne!

Wir schwingen uns im Kreise gern, uns hält es nicht länger. Die Tarantella klingt von fern: Kommt her, Mädel, kommt zum Tanz!

Gitarrenklang und heller Sang, dazu ein Glas voller güld'nen sonnenreichen Wein. Es strahlt die Welt, kommt feiert mit!

Die schönen Stunden voller Leben, ja, eilen schnell dahin, darum freuet euch, darum freuet euch, denn es strahlt die Welt!
 

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61. Im tiefen Keller sitz' ich hier

Im tiefen Keller sitz' ich hier auf einem Faß voll Reben. Bin guten Mut's und lasse mir vom Allerbesten geben.

Der Küfer zieht den Heber vor, gehorsam meinem Winke, füllt mir das Glas, ich halt's empor und trinke, trinke, trinke.

Mich plagt ein Dämon, Durst genannt, und um ihn zu verscheuchen, nehm' ich mein Deckelglas zur Hand und laß mir Rheinwein reichen.

Die ganze Welt erscheint mir nun in rosenroter Schminke; ich könnte keinem Leides tun, ich trinke, trinke, trinke.

Allein mein Durst vermehrt sich nur bei jedem frischen Becher. Dies ist die leidige Natur der echten Rheinweinzecher.

Doch tröst' ich mich, wenn ich zuletzt vor'm Faß zu Boden sinke: Ich habe keine Pflicht verletzt, ich trinke, trinke, trinke.
 

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62. Im Wald und auf der Heide

Im Wald und auf der Heide da such' ich meine Freude. I:Ich bin ein Jägersmann.:I Den Forst ja treu zu pflegen, das Wildbret zu erlegen,

 I:mein' Lust hab' ich daran.:I Halli, hallo, halli, hallo, mein' Lust hab' ich daran!

Trag' ich in meiner Tasche ein Tränklein in der Flasche, I:zwei Stücke schwarzes Brot.:I Brennt lustig meine Pfeife, wenn ich den Wald durchstreife,

I:da hat es keine Not.:I Halli, hallo, halli, hallo, da hat es keine Not.:I

Im Walde hingestrecket, den Tisch mit Moos mir decket I:die freundliche Natur.:I Den treuen Hund zur Seite, ich mir das Mahl bereite

I:auf Gottes freier Flur.:I Halli, hallo, halli, hallo, auf Gottes freier Flur.:I
 

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63. In allen guten Stunden

In allen guten Stunden erhöht von Lieb' und Wein, soll dieses Lied verbunden von uns gesungen sein.

Uns hält der Gott zusammen, der uns hierher gebracht. Erneuert uns're Flammen; er hat sie angefacht.

Wer lebt in unser'm Kreise und lebt nicht selig drin? Genießt die freie Weise und treuen Brudersinn.

So bleibt in allen Zeiten Herz Herzen zugekehrt; von keinen Kleinigkeiten wird unser Bund gestört.

Mit jedem Schritt wird weiter die rasche Lebensbahn; und heiter immer heiter steigt unser Blick hinan.

Uns wird es nimmer bange, wenn alles steigt und fällt, und bleiben lange, lange auf ewig so gesellt.
 

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64. In einem Dorf ... (Dorfschulmeisterlein)

In einem Dorf im Schwabenland, Schwabenland, da wohnet allen wohlbekannt, wohlbekannt

I:da wohnt in einem Häuslein klein, häuslein klein das arme Dorfschulmeisterlein.:I

Des Sonntags ist er Organist, Organist, des Montags fährt er seinen Mist, seinen Mist

I:des Dienstags hütet er die Schwein', er die Schwein', das arme Dorfschulmeisterlein.:I

Des Mittwochs fährt er in die Stadt, in die Stadt kauft ein, was er zu kaufen hat, kaufen hat,

I:einen halben Hering kauft er ein, kauft er ein, das arme Dorfschulmeisterlein.:I

Des Donnerstags geht er in die Schul', in die Schul', setzt sich sodann auf seinen Stuhl, seinen Stuhl,

I:und schläft darauf gemütlich ein, gemütlich ein, das arme Dorfschulmeisterlein.:I

Und wird im Dorf ein Schwein geschlacht, Schwein geschlacht, dann könnt ihr sehen, wie er lacht, wie er lacht,

I:die größte Wurst ist ihm zu klein, ihm zu klein, dem armen Dorfschulmeisterlein.:I

Und wenn im Dorfe Hochzeit ist, Hochzeit ist dann könnt ihr sehen, wie er frißt, wie er frißt,

I:was er nicht frißt, das steckt er ein, steckt er ein, das arme Dorfschulmeisterlein.:I

Und wenn's im Dorfe einmal brennt, einmal brennt, dann könnt ihr sehen, wie er rennt, wie er rennt,

I:die erste Ecke rennt er ein, rennt er ein, das arme Dorfschulmeisterlein.:I

Und wird im Dorf ein Kind gebor'n, King gebor'n, mit zwei gar überlangen Ohr'n, langen Ohr'n,

I:wer wird der Vater davon sein, davon sein, das arme Dorfschulmeisterlein.:I

Und wenn er dann gestorben ist, gestorben ist, begräbt man ihn auf seinen Mist, seinem Mist.

I:Der Hund setzt ihm ein Laichenstein, Laichenstein, dem armen Dorfschulmeisterlein.:I

Und wenn er dann im Himmel ist, Himmel ist und seinen halben Hering frißt, Hering frißt,

I:dann stimmen alle Leut mit ein, das Lied vom Dorfschulmeisterlein.:I

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65. In einem kühlen Grunde

In einem kühlen Grunde da geht ein Mühlenrad; I:mein Liebchen ist verschwunden, das dort gewohnet hat.:I

Sie hat mir Treu' versprochen, gab mir ein' Ring dabei; I:sie hat die Treu' gebrochen, mein Ringlein brach entzwei.:I

Ich möcht' als Spielmann reisen weit in die Welt hinaus I:und singen meine Weisen und geh'n von Haus zu Haus.:I

Ich möcht' als Reiter fliegen wohl in die blut'ge Schlacht, I:um stille Feuer liegen im Wald bei dunkler Nacht.:I

Hör' ich das Mühlrad gehen, ich weiß nicht, was ich will. I:Ich möcht' am liebsten sterben, dann wär's auf einmal still!:I
 

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66. In einem Polenstädtchen

In einem Polenstädtchen da wohnte einst ein Mädchen, das war so schön.

Sie war das allerschönste Kind, das man in Polen find't; aber nein, aber nein, sprach sie, ich küsse nie.

Ich führte sie zum Tanze, da fiel aus ihrem Kranze ein Röslein rot.

 Ich hob es auf von ihrem Fuß, bat sie um einen Kuß, aber nein, aber nein, sprach sie, ich küsse nie.

Und als der Tanz zu Ende, da nahm sie meine Hände zum erstenmal.

Sie lag in meinem, meinem Arm, mir schlug das Herz so warm, aber nein, aber nein, sprach sie, ich küsse nie.

Und in der Trennungsstunde, da kam aus ihrem Munde das schönste Wort:

So nimm, du stolzer Grenadier, den ersten Kuß von mir, vergiß Maruschka nicht, das Polenkind!
 

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67. Jenseits des Tales

Jenseits des Tales standen ihre Zelte, zum hohen Abendhimmel quoll der Rauch.

I:Das war ein Singen in dem ganzen Heere und ihre Reiterbuben sangen auch.:I

Sie putzten klirrend am Geschirr der Pferde es tänzelte die Marketänderin.

I:Und unterm Singen sprach's der Knaben einer Mädel du weißt's, wo ging der König hin?:I

Diesseits des Tales stand der junge König, er grub die feuchte Erde aus dem Grund.

I:Sie kühlt ihm nicht die Glut der heißen Stirne, sie macht ihm sein krankes Herz gesund.:I

Ihn heilen nur zwei jugendfrische Wangen, und nur ein Mund, den er sich selbst verbot.

I:Noch fester schloß der König seine Lippen und sah hinüber in das Abendrot.:I

Jenseits des Tales standen ihre Zelte, zum roten Abendhimmel quoll der Rauch.

I:Das war ein Lachen in dem ganzen Heere und jene Reiterbuben lachten auch.:I
 

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68. Jetzt kommen die lustigen Tage

Jetzt kommen die lustigen Tage, Schätzel ade! Und daß ich es dir nur sage, es tut mir gar nicht weh!

Denn im Sommer, da blüht der rote, rote Mohn, und ein lustiges Blut kommt überall davon, Schätzel, ade, ade, Schätzel, ade!

Im Sommer, da müssen wir wandern, Schätzel, ade! Und küßt du auch einen andern, wenn ich es nur nicht seh'.

Und seh' ich's im Traum, so bilde ich mir ein, das ist ja nicht so, das kann ja gar nicht sein. Schätzel ade, ade, Schätzel, ade!

Und kehr' ich dann einstmals wieder, Schätzel, ade! Dann sing' ich die alten Lieder, vorbei ist all mein Weh.

Und liebst du mich dann so wie einstmals im Mai, so bleib' ich bei dir und halte dir die Treu. Schätzel, ade, ade, Schätzel, ade!
 

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69. Jetzt schwingen wir den Hut

Jetzt schwingen wir den Hut, den Hut. I:Der Wein, der war so gut.:I I:Und trinken wir den edlen Wein,

und schenkt ein schönes Mädchen ein,:I I:dann schmeckt der Wein noch besser!:I

Der Wirt, der ist bezahlt, und keine Kreide malt den Namen an die Kammertür und hinterdrein die Schuldgebühr; der Gast darf wiederkommen.

Und wer ein Gläslein trinkt, ja trinkt, I:ein lustig' Liedlein singt:I I:in Frieden und in Sittsamkeit, und geht nach Haus' zu rechter Zeit,:I

I:ja, der darf wiederkehren!:I Jetzt Brüder, gute Nacht! Der Mond am Himmel wacht; und wacht er nicht, so schläft er noch;

wir finden Weg und Haustür doch, und schlafen aus in Frieden.

Jetzt schwingen wir den Hut, den Hut. I:Der Wein, der war so gut.:I

I:Und trinken wir den edlen Wein, und schenkt ein schönes Mädchen ein,:I I:dann schmeckt der Wein noch besser!:I
 

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70. Kehr' ich einst zur Heimat wieder

Kehr' ich einst zur Heimat wieder früh am Morgen, wenn die Sonn' aufgeht.

Schau ich dann ins Tal hernieder, wo vor einer Tür ein Mädchen steht.

Dann seufzt sie still, ja still und flüstert leise: Mein Schlesierland, mein Heimatland, so von Natur, Natur in stiller Weise.

Wir seh' n uns wieder, mein Schlesierland, wir seh'n uns wieder am Oderstrand.

In dem Schatten einer Eiche, ja, da gab sie mir den Abschiedskuß.

Schatz, ich kann nicht bei dir bleiben, weil, ja weil ich von dir scheiden muß. Dann ...

Liebes Mädchen, laß das Weinen, liebes Mädchen, laß das Weinen sein!

Wenn die Rosen wieder blühen, ja, dann kehr' ich wieder bei dir ein. Dann ...
 

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71. Keinen Tropfen im Becher mehr

Keinen Tropfen im Becher mehr und der Beutel schlaff und leer, lechzend Herz und Zunge.

Angetan hat's mir der Wein, deiner Äuglein heller Schein, I:Lindenwirtin, du junge!:I

Und die Wirtin lacht und spricht: In der Linde gibt es nicht Kreid' und Kerbholz leider;

hast du keinen Heller mehr, gib zum Pfand dein Ränzel her, I:aber trinke weiter.:I

Tauscht der Bursch' sein Ränzel ein gegen einen Krug voll Wein; tät zum Geh'n sich wenden.

Spricht die Wirtin: Junges Blut, hast ja Mantel, Stab und Hut, trink', I:und laß dich pfänden!:I

Da vertrank der Wanderknab' Mantel, Hut und Wanderstab. Sprach betrübt: Ich scheide!

Fahre wohl, du kühler Trank, Lindenwirtin, jung und schlank, schönste Augenweide!

Spricht zu ihm das schöne Weib: Hast ja noch ein Herz im Leib, laß es mir zum Pfande!

Was geschah, ich tu's euch kund: Auf der Wirtin rotem Mund I:heiß ein and'rer brannte.:I

Der dies neue Lied erdacht, sang's in einer Sommernacht lustig in die Winde.

Vor ihm stund ein volles Glas neben ihm Frau Wirtin saß I:unter der blüh'nden Linde.:I

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72. Kein schöner Land

Kein schöner Land in dieser Zeit als hier das uns're weit und breit, I:wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit.:I

Da haben wir so manche Stund' gesessen da in froher Rund' I:und taten singen; die Lieder klingen im Eichengrund.:I

Daß wir uns hier in diesem Tal noch treffen soviel hundertmal, I:Gott mag es schenken, Gott mag es lenken, er hat die Gnad'.:I

Nun Brüder, eine gute Nacht! Der Herr im hohen Himmel wacht. I:In seiner Güte uns zu behüten ist er bedacht.:I
 

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73. Kennst du die Perle (Kufsteiner Lied)

Kennst du die Perle, die Perle Tirols? Das Städtchen Kufstein, das kennst du wohl!

Umrahmt von Bergen, so friedlich und still, I:ja, das ist Kufstein, dort am grünen Inn.:I

Es gibt so vieles bei uns in Tirol: ein guates Weinderl aus Südtirol!

Und mancher wünscht sich, 's möcht' immer so sein I:bei einem Maderl und an Glaserl Wein.:I

Und ist der Urlaub dann wieder aus, so nimmt man Abschied und fährt nach Haus'.

Man denkt an Kufstein, man denkt an Tirol. I:Mein liebes Städtchen, lebe wohl, leb' wohl!:I
 

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74. Laßt kreisen die Becher

Laßt kreisen die Becher beim festlichen Mahl und füllt bis zum Rande den gold'nen Pokal!

Laßt klingen die Weisen, die alten und neu'n, laßt jubelnd die Lippen, die Herzen sich freu'n!

Es lebe das Schöne, was gut ist und rein! Es lebe die Liebe beim perlenden Wein! Schenket ein vom perlenden Wein!

Und kommt es von Herzen, und füllt es die Brust, was heut' wir gesungen in jubelnder Lust, so leeret die Becher und meint ihr's getreu,

 dann füllt sie zum Dritten und trinket auf's Neu'! Laßt leben die Liebe, laßt Freunde uns sein!

I:Hoch lebe die Eintracht beim perlenden Wein!:I Schenket ein vom perlenden Wein!
 

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75. Lustig ist das Zigeunerleben

Lustig ist das Zigeunerleben, faria, faria, ho! Brauch'n dem Kaiser kein' Zins zu geben, faria, faria, ho!

Lustig ist es im grünen Wald, wo des Zigeuners Aufenthalt. Faria, faria, faria, faria, faria, faria, ho!

Sollt' uns einmal der Hunger plagen, faria, faria, ho! Geh'n wir uns ein Hirschlein jagen, faria, faria, ho!

Hirschlein, nimm dich wohl in acht, wenn des Jägers Büchse kracht! Faria, faria, faria, faria, faria, faria, ho!

Sollt' uns einmal der Durst sehr quälen, faria, faria, ho! Geh'n wir hin zur Wasserquellen, faria, faria, ho!

Trinken das Wasser wie Moselwein, meinen es müßte Champagner sein! Faria, faria, faria, faria, faria, faria, ho!

Mädel, willst du Tabak rauchen, faria, faria, ho! brauchst dir keine Pfeif' zu kaufen, faria, faria, ho!

Greif' in meine Tasch' hinein, da wird Pfeif' und Tabak sein! Faria, faria, faria, faria, faria, faria, ho!

Wenn uns tut der Beutel hexen, faria, faria, ho! Lassen wir einen Taler wechseln, faria, faria, ho!

Treiben wir die Zigeunerkunst, haben wir den Taler bald wieder bei uns! Faria, faria, faria, faria, faria, faria, ho!

Wenn wir auch kein Federbett haben, faria, faria, ho! Tun wir uns ein Loch ausgraben, faria, faria, ho!

Legen Moos und Reisig 'nein, das soll uns ein Federbett sein! Faria, faria, faria, faria, faria, faria, ho!

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76. Mein Heimatdorf am Eggerand (Mein Herbram)

Mein Heimatdorf am Eggerand, in gutem Ruf allzeit bekannt, trotz Rauheit, langer Winterzeit

machst du mir's Herz so froh und weit, mein Herbram, liebstes Dorf im Land!

Du schöner, grüner Buchenwald, hier bleibt man frisch, ob jung, ob alt; ihr schmucken Häuser, Berg und Feld,

darüber Gottes Himmelszelt - der Herrgott immer dich erhalt'!

Ihr guten Menschen alle dort an meinem lieben Heimatort; du schönes helles Gotteshaus,

hier geh' ich gerne ein und aus. Mein Herbram lieb' ich immerfort!
 

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77. Mein Vater war ein Wandersmann

Mein Vater war ein Wandersmann und mir steckt's auch im Blut. D'rum wand're ich so lang' ich kann und schwenke meinen Hut.

Valleri, vallera, valeri, valerahahahahaha, valeri, valera, und schwenke meinen Hut.

Das Wandern schafft stets frische Lust, erhält das Herz gesund.

Frei atmet draußen meine Brust, froh singet stets mein Mund. Valleri, vallera, ...

Drum trag ich meinen Wandersack weit in die Welt hinein und werde bis ans kühle Grab ein froher Wandrer sein.

Valleri, vallera, ...
 

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78. Mit dem Pfeil, dem Bogen

Mit dem Pfeil, dem Bogen durch Gebirg' und Tal kommt der Schütz' gezogen früh im Morgenstrahl.

Wie im Reich der Lüfte König ist der Weih', durch Gebirg' und Klüfte herrscht der Schütze frei.

Ihm gehört das Weite. Was sein Pfeil erreicht, das ist seine Beute, was da fleugt und kreucht.
 

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79. Muß i denn zum Städtele hinaus

Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus, Städtele hinaus, und du, mein Schatz, bleibst hier?

Wenn i komm', wenn i komm', wenn i wieder-, wiederkomm', wieder-, wiederkomm', kehr' i ein, mein Schatz, bei dir!

Kann i gleich net all'weil bei dir sein, han i doch mein' Freud' an dir. Wenn i komm', wenn i komm',

wenn i wieder-, wiederkomm', wieder-, wiederkomm', kehr' i ein, mein Schatz, bei dir.

Wie du weinst, wie du weinst, daß i wandere muß, wandre muß, wie wenn d' Lieb' jetzt wär' vorbei.

Sind au' drauß', sind au' drauß' der Mädele viel', Mädele viel', lieber Schatz, i bleib' dir treu.

Denk' du net, wenn i ein' andere seh', no sei mei Lieb' vorbei. Sind au' drauß', sind au' drauß' der Mädele viel', Mädele viel', lieber Schatz, i bleib dir treu.

Über's Jahr, über's Jahr, wenn mer Täubele schneid't, Täubele schneid't, stell' i hier mi wieder ein.

Bin i dann, bin i dann dein Schätzele noch, Schätzele noch, so soll die Hochzeit sein. Über's Jahr, da ist mein' Zeit vorbei, da g'hör i mein und dein.

Bin i dann, bin i dann dein Schätzele noch, Schätzele noch, so soll die Hochzeit sein.
 

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80. My Bonnie is over the ocean

My Bonnie is over the ocean, my Bonnie is over the sea, my Bonnie is over the ocean, o, bring back my Bonnie to me!

Bring back, bring back, o, bring back my Bonnie to me, to me, bring back, bring back, o, bring back my Bonnie to me!

O, blow ye winds over the ocean, o, blow ye winds over the sea, o, blow ye winds over the ocean, and bring back my Bonnie to me! Bring back, ...

Last night as I lay on my pillow, last night as I lay on my bed, last night as I lay on my pillow, I dreamed that my Bonnie was dead. Bring back, ...

The winds have gone over the ocean, the winds have gone over the sea, the winds have gone over the ocean, and brought back my Bonnie to me. Brought back, ...
 

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81. Nehmt Abschied, Brüder

Nehmt Abschied, Brüder, ungewiß ist alle Wiederkehr, die Zukunft liegt in Finsternis und macht das Herz uns schwer.

I:Der Himmel wölbt sich über's Land, ade, auf Wiederseh'n! Wir ruhen all' in Gottes Hand, lebt wohl, auf Wiederseh'n.:I

Die Sonne sinkt, es steigt die Nacht, vergangen ist der Tag. Die Welt schläft ein und leis' erwacht der Nachtigallen Schlag.

I:Der Himmel wölbt sich ...

So ist in jedem Anbeginn das Ende nicht mehr weit. Wir kommen her und gehen hin, und mit uns geht die Zeit.

I:Der Himmel wölbt sich ...

Nehmt Abschied, Brüder, schließt den Kreis, das Leben ist ein Spiel! Nur wer es recht zu leben weiß, gelangt an's große Ziel.

I:Der Himmel wölbt sich ...
 

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82. Nun ade, du mein lieb' Heimatland

Nun ade, du mein lieb' Heimatland, lieb' Heimatland, ade! Es geht jetzt fort zum fremden Strand, lieb' Heimatland, ade!

Und so sing' ich denn mit frohem Mut wie man singet, wenn man wandern tut, lieb' Heimatland, ade!

Wie du lachst mit deines Himmels Blau, lieb' Heimatland, ade! Wie du grüßest mich mit Feld und Au', lieb' Heimatland, ade!

Gott weiß, zu dir stehet stets mein Sinn, doch jetzt ziehet's mich zur Ferne hin, lieb' Heimatland, ade!

Begleitest mich, du lieber Fluß, lieb' Heimatland, ade! Bist traurig, daß ich wandern muß, lieb' Heimatland, ade!

Aus der Ferne noch, du stilles Tal, da grüß' ich dich nun zum letzten Mal, lieb' Heimatland, ade!
 

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83. Nun leb' wohl, du kleine Gasse (In der Ferne)

Nun leb' wohl, du kleine Gasse, nun ade, du stilles Dach! Vater, Mutter sah'n mir traurig, I:und die Liebste sah mir nach.:I

Hier in weiter, weiter Ferne, wie's mich nach der Heimat zieht! Lustig singen die Gesellen; I:doch es ist ein falsches Lied.:I

And're Städtchen kommen freilich, and're Mädchen zu Gesicht! Ach, wohl sind es and're Mädchen, I:doch die eine ist es nicht.:I

And're Städtchen, and're Mädchen, ich da mittendrin so stumm! And're Mädchen, and're Städtchen, I:o, wie gerne kehrt' ich um!:I
 

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84. Nun will der Lenz uns grüßen

Nun will der Lenz uns grüßen, von Mittag weht es lau. Aus allen Ecken sprießen die Blumen rot und blau.

D'raus wob die braune Heide sich ein Gewand gar fein und lädt im Festtagskleide zum Maientanze ein.

Waldvöglein Lieder singen, wie ihr sie nur begehrt. D'rum auf zum frohen Springen, die Reis' ist Goldes wert!

Hei, unter grünen Linden, da leuchten weiße Kleid'! Heija, nun hat uns Kindern ein End' all' Wintersleid.
 

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85. O alte Burschenherrlichkeit

O alte Burschenherrlichkeit, wohin bist du entschwunden? Nie kehrst du wieder, gold'ne Zeit, so froh und ungebunden.

Vergebens spähe ich umher; ich finde deine Spur nicht mehr. O jerum, jerum, jerum, o quae mutatio rerum.

Den Burschenhut bedeckt der Staub, es sank der Flaus in Trümmer. Der Schläger ward des Rostes Raub; verblichen ist sein Schimmer.

Verklungen der Kommersgesang, verhallt Rapier- und Sporenklang. O jerum, ...

Wo sind die, die vom breiten Stein nicht wankten und nicht wichen, die ohne Moos bei Scherz und Wein den Herr'n der Erde glichen?

Sie zogen mit gesenktem Blick in das Philisterland zurück! O jerum, ...

Da schreibt mit finster'm Amtsgesicht der eine Relationen, der and're seufzt beim Unterricht, und der macht Rezensionen.

Der schilt die sünd'ge Seele aus, und der flickt ihr verfall'nes Haus. O jerum, ...

Allein das rechte Burschenherz kann nimmermehr erkalten. Im Ernste wird, wie hier im Scherz, der rechte Sinn stets walten.

Die alte Schale nur ist fern, geblieben ist uns doch der Kern, und den laßt fest uns halten! O jerum, ...

D'rum Freunde, reichet euch die Hand, damit es sich erneu're, der alten Freundschaft heil'ges Band, das alte Band der Treue.

Stoßt an, und hebt die Gläser hoch, die alten Burschen leben noch, noch lebt die alte Treue! O jerum, ...

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86. O du schöner Rosengarten

O du schöner Rosengarten, o du schöner Lorienstrauß, I:bist mir stets in meinem Herzen, kommst mir nimmermehr heraus.:I

Vater, Mutter woll'n's nit leiden, gelt mein Schatz, das weißt du wohl; sag' mir die gewisse Stunde, wo ich zu dir kommen soll.

O du schöner Rosengarten, o du schöner Himmelsthron, ei, wie lang' muß ich noch warten? Hätt' ich dich nur wirklich schon.

Bin so oft bei dir gewesen, manche schöne halbe Nacht, I:und bei dir den Schlaf vergessen und in Liebe zugebracht.:I

Bin so oft bei dir gewesen, manche schöne halbe Nacht.
 

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87. O Täler weit, o Höhen (Abschied vom Wald)

O Täler weit, o Höhen, o schöner, grüner Wald, du meiner Lust und Wehen andächt'ger Aufenthalt!

Da draußen, stets betrogen, saust die geschäft'ge Welt, schlag noch einmal die Bogen um mich, du grünes Zelt.

Wenn es beginnt zu tagen, die Erde dampft und blinkt, die Vögel lustig schlagen, daß dir dein Herz erklingt,

da mag vergehn, verwehen das trübe Erdenleid, da sollst du auferstehen in junger Herrlichkeit.

Da steht im Wald geschrieben ein stilles, ernstes Wort vom rechten Tun und Lieben, und was des Menschen Hort.

Ich habe treu gelesen die Worte, schlicht und wahr, und durch mein ganzes Wesen ward's unaussprechlich klar.

Bald werd' ich dich verlassen, fremd in die Fremde gehn, auf buntbewegten Gassen des Lebens Schauspiel sehn;

und mitten in dem Leben wird deines Ernsts Gewalt mich Einsamen erheben, so wird mein Herz nicht alt.
 

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88. Rauschen die Quellen (Heimat)

Rauschen die Quellen im Talesgrund, blühen auf Wiesen die Blumen bunt, läuten die Glocken in Stadt und Land,

künden frohlockend sie allesamt: I:Heimat, Heimat, ewig liebe Heimat.:I

Leuchtet die Esche korallenrot, reift auf den Feldern das täglich' Brot, rüsten die Schwalben zum Flug nach Süd',

raunt in dem fallenden Laub ein Lied: I:Heimat, ...

Wehen die Winde aus Nord' so kalt, leuchten die Sterne hoch über'm Wald, zieht durch die winterlich weiße Flur

schweigend ein stilles Gedenken nur: I:Heimat, ...
 

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89. Rose-Marie

Rose-Marie, Rose-Marie, sieben Jahre mein Herz nach dir schrie;

Rose-Marie, Rose-Marie, aber du hörtest es nie.

Jedwede Nacht, jedwede Nacht, hat mir im Traume dein Bild zugelacht.

Kam dann der Tag, kam dann der Tag, wieder alleine ich lag.

Jetzt bin ich alt, jetzt bin ich alt, aber mein Herz ist noch immer nicht kalt;

schläft wohl schon bald, schläft wohl schon bald, doch bis zuletzt es noch hallt.  
 

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90. Sagt, wem gilt die Treue (Deutsches Sängerlied)

Sagt, wem gilt die Treue, die das Herz durchglüht? Immer und auf' s neue nur dem deutschen Lied.

Ob im Morgenrot, ob in Not und in Tod. Brüder, Brüder soll für uns allein, soll allein das die Losung sein:

Grüß Gott mit hellem Klang, Heil deutschem Wort und Sang.

Sagt, wem gilt dies Singen, das mein Herz erfand? Ewig mög' es klingen für das Heimatland.

Ob im Morgenrot, ob in Not und in Tod. Brüder, Brüder soll für uns allein, soll allein das die Losung sein:

Grüß Gott mit hellem Klang, Heil deutschem Wort und Sang.
 

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91. Sah ein Knab' ein Röslein steh'n

Sah ein Knab' ein Röslein steh'n, Röslein auf der Heiden, war so jung und morgenschön,

lief er schnell es nah zu seh'n; sah's mit vielen Freuden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden.

Knabe sprach: "Ich breche dich, Röslein auf der Heiden!" Röslein sprach: "Ich steche dich,

daß du ewig denkst an mich, und ich will's nicht leiden." Röslein, ...

Und der wilde Knabe brach 's Röslein auf der Heiden. Röslein wehrte sich und stach,

half ihm doch kein Weh und Ach, mußt' es eben leiden. Röslein ...
 

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92. Schön ist die Jugend

Schön ist die Jugend bei frohen Zeiten, schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr!

D'rum sag' ich's noch einmal: Schön sind die Jugendjahr', schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr!

Es blüht ein Weinstock, und der trägt Reben, und aus den Reben fließt edler Wein.

D'rum sag' ich's noch einmal: Schön sind die Jugendjahr', schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr!

Man liebt auch Mädchen bei frohen Zeiten, man liebt auch Mädchen zum Zeitvertreib.

D'rum sag' ich's noch einmal: Schön sind die Jugendjahr', schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr!

Ja, ist denn Lieben gar ein Verbrechen? Darf man denn nicht mehr zärtlich sein?

D'rum sag' ich's noch einmal: Schön sind die Jugendjahr', schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr!

Nicht mehr mit seinem Liebchen sprechen, und sich der Liebe gar nicht freu'n?

D'rum sag' ich's noch einmal: Schön sind die Jugendjahr', schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr!
 

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93. Schwarzbraun ist die Haselnuß

Schwarzbraun ist die Haselnuß, schwarzbraun I:bin auch ich, ja:I Schwarzbraun muß mein Madel sein, gerade so wie ich.

I:So wie du, so wie, so wie du, ha, ha, ha! So wie du, so wie, so wie du.:I

Madel hat mir'n Bussel 'geb'n, hat mich I:schwer gekränkt, ja:I

Hab' ich's ihr gleich wieder'geb'n; ich nehm' ja nichts geschenkt. I:So wie du, ...

Madel hat kein Heiratsgut, Madel hat I:kein Geld, ja:I Doch sie ist die Liebste mir auf der ganzen Welt! I:So wie du, ...

Kernig ist die Haselnuß, kernig I:bin auch ich, ja:I Wenn ich eine heirat'n tu, muß sie so sein wie ich. I:So wie du, ...
 

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94. Silbern klingt und springt die Heuer (Reeperbahnlied)

Silbern klingt und springt die Heuer, Heut bin ich dat feine Os. Heute da is' mir nix zu teuer, morgen geht ja die Reise los.

Langsam bummel ich ganz alleine, die Reeperbahn nach der Freiheit rauf. Treff ich eine recht blonde recht feine, die gabel ich mir auf.

Komm doch, liebe Kleine, sei die Meine, sag nicht nein. Du sollst bis Morgen Früh um Neune, meine kleine Liebste sein.

Ist dir's recht, ja dann bleib ich Dir, treu soger bis um zehn. Hak mich unter, wir wollen zusammen mal bummeln gehn.

Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins, ob du'n Mädel hast oder auch keins, amüsierst du dich, denn es findet sich,

auf der Reeperbahn nachts um halb Eins. Wer noch niemals in lauschiger Nacht, einen Reeperbahnbummel gemacht,

ist ein arger Wicht, denn er kennt dich nicht, mein St. Pauli, St. Pauli bei Nacht.

Kehr ich Heim im nächsten Jahr, braungebrannt wie so'n Hottentott. Hast du deine blonden Haare, schwarz gefärbt, vielleicht auch rot.

Grüßt dich dann mal ein fremder Jung und du gehst vorüber und kennst ihn nicht, kommt dir vielleicht die Erinnerung wieder,

wenn er leise zu dir spricht: Komm doch, ...
 

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95. So scheiden wir mit Sang und Klang

I:So scheiden wir mit Sang und Klang: Leb' wohl, du schöner Wald,:I mit deinem kühlen Schatten, mit deinen grünen Matten, I:du schöner Aufenthalt.:I

I:Wir singen auf dem Heimweg noch ein Lied der Dankbarkeit.:I Lad' ein wie heut' und wieder zu Laubesduft und Lieder I:zur schönen Maienzeit.:I

I:Schaut hin, von fern noch hört's der Wald in seiner Abendruh'!:I Die Wipfel möcht' er neigen, er rauschet mit den Zweigen. I:Leb' wohl, ruft er uns zu!:I
 

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96. Tief im Böhmerwald

Tief im Böhmerwald, da liegt mein Heimatort; es ist gar lang schon her, daß ich von dort bin fort.

Doch die Erinnerung, die bleibt mir stets gewiß, daß ich den Böhmerwald gar nie vergiß.

Es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand, im schönen grünen Böhmerwald.

Es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand, im schönen grünen Wald.

O holde Kindeszeit, noch einmal kehr' zurück, wo spielend ich genossdas allerhöchste Glück;

wo ich im Vaterhaus auf grüner Wiese stand und weithin schaute auf mein Vaterland.

Es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand, im schönen grünen Böhmerwald.

Es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand, im schönen grünen Wald.

Nur einmal noch, o Herr, laß mich die Heimat seh'n, den schönen Böhmerwald, die Täler und die Höh' n.

Dann kehr' ich gern zurück und rufe freudig aus: Behüt' dich, Böhmerwald, ich bleib' zu Haus'.

Es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand, im schönen grünen Böhmerwald.

Es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand, im schönen grünen Wald.
 

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97. Tönet, ihr Lieder

Tönet, ihr Lieder, rein sei der Klang! Schwebe hernieder, du Sphärensang!

Sing' von den Menschen von Freud' und Leid, sing' von der Heimat Unendlichkeit!

Sing', daß es schalle und widerhalle, schwebe empor, du deutsches Lied.

Singet, ihr Brüder, lobet das Wort! Preiset die Lieder in einem fort!

Tief aus der Seele, aus inn'rer Not schwingt es erhaben zu uns'rem Gott.

Sing', daß es schalle und widerhalle, schwebe empor, du deutsches Lied.
 

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98. Tritt bäi, tritt olle bäi (Britzenlied)

Tritt bäi, tritt olle bäi. Faßlowens Junggesellen said hähäi. Wäi wütt nau einmol rümmergohn,

wäi wütt nau einmol de Britzen schlohn. De Britzen un de Balleren, fürn Meese soll et schalleren.

Es fuhr ein Bauer in's Holz, mit seinem Wagen stolz. Mit seinem Roß und Wagen, wollt er die Welt durchjagen.

Ein Bauer der hatte, drei wunderschöne Töchter. Die Erste die hatte, einen wunderschönen Jagebusch.

Und wer darinnen jagen will, der muß ne gute Büchse haben und hat er diese Büchse nicht, so kann er auch das Jagen nicht.

Wohl in den Rosen. Die Zweite die hatte, einen wunderschönen Fischeteich und wer darinnen fischen will,

der muß ne gute Angel haben und hat er diese Angel nicht, so kann er auch das Fischen nicht. Wohl in den Rosen.

Die Dritte die hatte, ein wunderschönes Nähetuch. Und wer darinnen Nähen will, der muß ne gute Nadel haben

und hat er diese Nadel nicht, so kann er auch das Nähen nicht. Wohl in den Rosen.
 

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99. Üb' immer Treu' und Redlichkeit

Üb' immer Treu' und Redlichkeit bis an dein kühles Grab, und weiche keinen Fingerbreit von Gottes Wegen ab.

Dann wirst du, wie auf grünen Au'n, durch's Pilgerleben geh'n; dann kannst du sonder Furcht und Grau'n dem Tod in's Auge seh'n.

Und wird die Sichel und der Pflug in keiner Hand so leicht; dann singest du beim Wasserkrug als wär' dir Wein gereicht.
 

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100. Und in dem Schneegebirge

Und in dem Schneegebirge, da fließt ein Brünnlein kalt, I:und wer daraus tut trinken:I wird jung und nimmer alt.

Ich hab' daraus getrunken gar manchen frischen Trunk; I:ich bin nicht alt geworden:I ich bin noch allzeit jung.

"Ade, mein Schatz, ich scheide, ade, mein Schätzelein!" - I:"Wann kommst du aber wieder,:I Herzallerliebster mein?"

"Wenn's schneiet rote Rosen und regnet kühlen Wein. I:Ade, mein Schatz, ich scheide,:I ade, mein Schätzelein!"

"Es schneit ja keine Rosen und regnet keinen Wein; I:so kommst du auch nicht wieder,:I Herzallerliebster mein!"
 

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101. Und keiner soll sagen

Und keiner soll sagen, wer da trinkt der sei schlecht, I:denn für alle, die da trinken, wächst der Weinstock erst recht:I

und der eine trinkt Champagner, den der Himmel ihm beschert I:und der andre all die kleinen Kümmelchen, die er findet auf der Erd.:I

Und keiner soll sagen, wer da ißt der sei schlecht, I:denn für alle, die da essen, wächst der Weizen erst recht:I

und der eine ißt die Torte, die der Himmel ihm beschert, I:und der andre all die kleinen Krümmelchen, die er findet auf der Erd.:I

Und keiner soll sagen, wer da raucht der sei schlecht, I:denn für alle, die da rauchen, wächst der Tabak erst recht:I

und der eine raucht Havanna, die der Himmel ihm beschert, I:und der andre all die kleinen Stümmelchen, die er findet auf der Erd.:I

Und keiner soll sagen, wer da liebt der sei schlecht, I:denn für alle, die da lieben, blüht das Leben erst recht:I

und der eine liebt die Einzige, die der Himmel ihm beschert, I:und der andre all die kleinen Lümmelchen, die er findet auf der Erd.:I

Und keiner soll sagen, wer da fährt der sei schlecht, I:denn für alle, die da fahren, gibt's die Autos erst recht:I

und der eine liebt Mercedes, den der Himmel ihm beschert, I:und der andre all die klein'n Vehikelchen, die da kriechen auf der Erd.:I

Und keiner soll sagen, wer da tanzt der sei schlecht, I:denn für alle, die da tanzen, spielt die Musik erst recht:I

und der eine liebt den Walzer, den der Himmel ihm beschert, I:und der andre all die Rock'n Röllekens, die er findet auf der Erd.:I:

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102. Unter Erlen steht 'ne Mühle

Unter Erlen steht 'ne Mühle, unter der das Wasser rauscht. I:Abends in der Mondscheins Kühle, steht ein Schweizer Bub und lauscht.:I

Leise öffnet sich das Fenster, eine Hand reicht sie zum Gruß I:und dann gab der Schweizer Bube, der Geliebten einen Kuß.:I

Und herein schleicht sich die Alte, stellt das Räderwerk zur Ruh, I:durch des Fensters schmaler Spalte, schaut er seiner Tochter zu.:I

Liebes Madel laß dir sagen, heut zum allerletzten mal, I:das du diesen Schweizer Buben, nie und nimmer lieben darfst.:I

Und am andern Tag für morgens, schon beim ersten Morgenrot, I:fand das schöne Müllermadel, den geliebten Buben tot.:I

Drum ihr Eltern laß t euch sagen, störet nie der Kinder Glück, I:denkt in euren alten Tagen an die Judendzeit zurück.:I
 

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103. Vater, Mutter, Schwestern, Brüder

Vater, Mutter, Schwestern, Brüder, hab ich auf der Welt nicht mehr. Kehrt ich einst zur Heimat wieder, fand ich alles öd und leer.

Ach wär doch noch eins am Leben, I:das sollt eine Freude geben.:I I:Oh wie herrlich, oh wie schön, wär ein solches Wiedersehn.:I

In der Großstadt traf ich neulich einen dicken Schankwirt an. Warte Freundchen nicht so eilig, komm ein bißchen näher ran.

Gell du weißt wovon ich spreche, I:zahl mir jetzt die schuld'ge Zeche.:I I:Das war mir ich muß gestehn, gar kein freudig Wiedersehn.:I

Hab schon öfter sagen hören, daß man dort sich wiedersieht. Aber keiner kann's beschwören, keiner weiß was dort geschieht.

Wenn es fest und sicher stände, I:daß man dort sich wieder fände.:I I:Das wär mir ich muß gestehn, wohl das schönste Wiedersehn.:I
 

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104. Von Liedern, die die Lerche singt (Amazing grace)

Von Liedern, die die Lerche singt, erfüllte sich dein Herz. Die Sonne schenkte ihren Glanz dem Tag, der dann begann.

Ein schöner Tag voll Harmonie ist wie ein Edelstein. Er strahlt dich an und ruft dir zu: heut sollst du glücklich sein.

Und was das Schicksal dir auch bringt, was immer kommen mag, es bleibt dir die Erinnerung an einen schönen Tag.

Auf Wiedersehn, ihr Freunde mein, so schnell verging ein Jahr. Habt Dank, habt Dank für jeden Tag, an dem ich glücklich war.

Auf Wiedersehn, du alte Stadt, mein Weg führt weit hinaus. Ich laß dir mein Herz zurück, denn hier war mein Zuhaus.

Auf Wiedersehn, du schöne Zeit, du hast mich reich beschenkt. Das Band der Liebe gab mir Kraft, hat meinen Schritt gelenkt.

Das Lied der Freundschaft klingt in mir, das oft ich mit euch sang. Es wird nun mein Begleiter sein, ein ganzes Leben lang.

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105. Von meinen Bergen

Von meinen Bergen da muß ich jetzt scheiden muß weiterzieh'n in's fremde Land.

Lebt wohl, ihr Berge, ihr schattigen Täler, heut' seh'n wir uns zum letztenmal!

O du mein Edelweiß, du meiner Seele Preis, grüß' mir vieltausendmal mein' s Herzens Freud'!

Wenn die Sonne lacht so klar, treten wir zum Traualtar. O du mein Edelweiß, schmückt'st einst meine Braut!

Es kam ein Brieflein aus weiter Ferne, geschrieben war's mit roter Tint'.

Es steht geschrieben: "Nur eine zu lieben, sollst glücklich sein auf dieser Welt!" O ...

Sechs Jahr' sind vergangen in Zittern und Bangen, ich kehrte zurück in' s Elternhaus.

Und was ich dort suchte, das konnt' ich nicht finden; vorbei war all' mein holdes Glück. O ...
 

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106. Was frag' ich viel nach Geld und Gut

Was frag' ich viel nach Geld und Gut, wenn ich zufrieden bin! Gibt Gott mir nur gesundes Blut, so hab' ich frohen Sinn und sing'

mit dankbarem Gemüt mein Morgen- und mein Abendlied.

So mancher schwimmt im Überfluß, hat Haus und Hof und Geld und ist doch immer voll Verdruß und freut sich nicht der Welt.

Je mehr er hat, je mehr er will, nie schweigen seine Klagen still.

Da heißt die Welt ein Jammertal, und däucht mir doch so schön; hat Freuden ohne Maß und Zahl, läßt keinen leer ausgeh'n.

Das Käferlein, das Vögelein darf sich ja auch des Maien freu'n.

Und uns zu Liebe schmücken ja sich Wiese, Berg und Wald; und Vögel singen fern und nah, daß alles widerhallt.

Bei Arbeit singt die Lerch' uns zu, die Nachtigall bei süßer Ruh'.

Und wenn die gold'ne Sonn' aufgeht und golden wird die Welt, wenn alles in der Blüte steht und Ähren trägt das Feld,

dann denk' ich: alle diese Pracht hat Gott zu meiner Lust gemacht.

Dann preis' ich laut und lobe Gott und schweb' in hohem Mut und denk': es ist ein lieber Gott, er meint's mit Menschen gut!

D'rum will ich immer dankbar sein und mich der Güte Gottes freu'n.

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107. Was glänzet der Frühling (Zigeunerkind)

Was glänzet der Frühling so licht durch den Hain, was rieselt die Quelle im Sande?

Ach Mutter, laß hier uns're Heimat sein! Was zieh'n wir von Lande zu Lande?

Weiter, nur zu, weiter, nur zu, Zigeunerkind hat keine Ruh'.

Was bleiben wir nicht an dem glänzenden Ort, wo reichlich die Kunst man uns lohnet?

Ach Mutter, was ziehet von hier uns fort, wo das Glück und der Frohsinn wohnet?

Glück ist nur Schein, Glück ist nur Schein, Zigeunerkind darf nie glücklich sein.

Siehst du den Jüngling im schaukelnden Kahn? Er hat mir mein Herze entflammet.

Doch nimmer, ach, nimmer darf ich mich ihm nah'n. Er flieht mich, als wär' ich verdammet.

Weiter zur Fern', weiter zur Fern', Zigeunerkind hat niemand gern.
 

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108. Was halt' ich in den Händen

I:Was halt' ich in den Händen? Ein Gläslein mit kühlem Wein!:I Es flog ein Vögelein über den Rhein, trink aus, trink aus, trink aus!

Ein Gläslein mit kühlem Weine, trink aus, trink aus, es muß getrunken sein.

I:Wem sollt' ich's aber bringen? Der Herzallerliebsten mein.:I Es flog ein Vögelein über den Rhein, trink aus, trink aus, trink aus!

Ein Gläslein mit kühlem Weine, trink aus, trink aus, es muß getrunken sein.

I:Der Liebsten will ich's bringen! Sie soll ja mein eigen sein.:I Es flog ein Vögelein über den Rhein, trink aus, trink aus, trink aus!

Ein Gläslein mit kühlem Weine, trink aus, trink aus, es muß getrunken sein.
 

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109. Weißt du, wieviel Sternlein stehen

Weißt du, wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt? Weißt du, wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt?

Gott, der Herr, hat sie gezählet, daß ihm auch nicht eines fehlet I:an der ganzen großen Zahl.:I

Weißt du, wieviel Mücklein spielen in der heißen Sonnenglut? Wieviel Fischlein auch sich kühlen in der hellen Wasserflut?

Gott, der Herr, rief sie mit Namen, daß sie all' in's Leben kamen, I:daß sie nun so fröhlich sind.:I

Weißt du, wieviel Kinder frühe steh'n aus ihrem Bettlein auf? Daß sie ohne Sorg' und Mühe fröhlich sind im Tageslauf?

Gott im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen, I:kennt auch dich und hat dich lieb.:I
 

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110. Weit ist der Weg zurück in's Heimatland

Weit ist der Weg zurück in's Heimatland, so weit, so weit. Dort bei den Sternen über'm Waldesrand liegt die neue Zeit.

Jeder brave Musketier sehnt heimlich sich nach hier, ja, weit ist der Weg zurück in's Heimatland, so weit, so weit.

Die Wolken zieh'n dahin, daher, sie zieh'n wohl über's Meer; der Mensch liebt nur einmal und dann nicht mehr.
 

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111. Wem Gott will rechte Gunst erweisen

Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt, dem will er seine Wunder weisen in Berg und Wald und Strom und Feld.

Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot; sie wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust; was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer Brust?

Den lieben Gott laß ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein' Sach' auf's Best' bestellt.
 

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112. Wenn alle Brünnlein fließen

Wenn alle Brünnlein fließen, so muß man trinken; wenn ich mein' Schatz nicht rufen darf, tu ich ihm winken,

wenn ich mein' Schatz nicht rufen darf, ju, ja, rufen darf, tu ich ihm winken.

Ja, winken mit den Äugelein und treten auf den Fuß, 's ist eine in der Stube drin, die meine werden muß, 's

ist eine in der Stube drin, ju, ja Stube drin , die meine werden muß.

Warum sollt' sie's nicht werden, ich hab' sie ja so gern; sie hat zwei blaue Äugelein, die leuchten wie zwei Stern',

sie hat zwei blaue Äugelein, ju, ja, Äugelein, die leuchten wie zwei Stern'.

Sie hat zwei rote Wängelein, sind röter als der Wein; ein solches Mädel find'st du nicht wohl unter'm Sonnenschein,

ein solches Mädel find'st du nicht, ju, ja, find'st du nicht wohl unter'm Sonnenschein.

So herzlich wie mein Mägdelein, ist keines auf der Welt; vom Kopf bis zu den Füßelein ist alles wohl bestelt,

vom Kopf bis zu den Füßelein, ju, ja, Füßelein ist alles wohl bestellt.
 

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113. Wenn des Sonntags (Schweizer Madel)

Wenn des Sonntags früh um vier die Sonn' aufgeht, und das Schweizer Madel auf die Alm 'nauf geht,

bleibt ein Wanderbursch' am Wege steh'n, weil das Schweizer Madel sang so schön:

Holla hia hia hia hollaho, holla hia hia hia hollaho, bleibt ein Wanderbursch' am Wege steh'n, weil das Schweizer Madel sang so schön.

In der ersten Hütte da hab'n wir zusammen gesessen, in der zweiten Hütte da hab'n wir zusammen gegessen,

in die dritte haben wir reingeschaut, saß ein Wanderbursch' mit seiner Braut.

Holla hia hia hia hollaho,...

Mädel, heirat' mich, ich bin ein Zimmermann, baue Häuser mit 'ner Liebeslaube dran. Kann nicht länger bleiben so allein;

Mädel, heirat' mich, und du bist mein! Holla hia hia hia hollaho,...
 

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114. Wenn die bunten Fahnen wehen

Wenn die bunten Fahnen wehen, geht die Fahrt wohl über's Meer. Woll'n wir ferne Lande sehen, fällt der Abschied uns nicht schwer.

Leuchtet die Sonne, ziehen die Wolken, klingen die Lieder weit über's Meer.

Sonnenschein ist uns're Wonne, wie er lacht am lichten Tag! Doch es geht auch ohne Sonne, wenn sie mal nicht scheinen mag.

Blasen die Stürme, brausen die Wellen, singen wir mit dem Sturm unser Lied.

Hei, die Wandervögel ziehen wieder durch die Nacht, singen ihre alten Lieder, daß die Welt im Schlaf erwacht.

Kommt dann der Morgen, sind sie schon weiter, über die Berge, wer weiß wohin?

Wo die blauen Gipfel ragen, lockt so mancher steile Pfad. Immer vorwärts, ohne Zagen, bald sind wir dem Ziel genaht!

Schneefelder blinken, schimmern von ferne her, Lande versinken im Wolkenmeer.
 

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115. Wenn eine Mutter ihr Kindlein tut wiegen

Wenn eine Mutter ihr Kindlein tut wiegen, lächelt der Mond in das Fenster hinein.

Tut sich der Himmel der Erde anschmiegen, wiegt eine Mutter ihr Kindelein.

Eia, eia. Von guter Art ein Kindlein zart ist uns geboren worden.

Freuet euch, freuet euch, freuet euch des Kindelein. Eia, eia.
 

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116. Wenn ich den Wand'rer frage (Nach Hause)

Wenn ich den Wand'rer frage: Wo kommst du her? I:Von Hause, von Hause, spricht er und seufzet schwer.:I

Wenn ich den Wand'rer frage: Wo ziehst du hin? I:Nach Hause, nach Hause, spricht er mit frohem Sinn.:I

Wenn ich den Wand'rer frage: Wo blüht dein Glück? I:Zu Hause, zu Hause, spricht er mit feuchtem Blick.:I

Und wenn er mich nun fraget: Was drückt dich schwer? I:Ich kann nicht nach Hause, hab' keine Heimat mehr!:I
 

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117. Wenn ich einmal der Herrgott wär

Wenn ich einmal der Herrgott wär, mein erster wäre das: Ich nähme meine Allmacht her und schüf ein großes Faß,

ein Faß so groß als wie die Welt, ein Meer göß ich hinein, I:von einem bis zum andern Belt voll Rüdesheimer Wein.:I

Wenn ich einmal der Herrgott wär, mein zweites wäre das: Ich nähme meine Allmacht her und schüf ein großes Glas,

ein Glas so hoch bis an den Mond und wie die Erde rund, I:daß auch des Trinken sich's verlohnt, nähm ich es an den Mund.:I

Und hätt ich nach so manchem Tag das Faß so rein gefegt, daß sich bei noch so starkem Schlag kein Tröpfchen mehr drin regt,

dann würf ich auf die Knie mich und fing laut an zu schrein: I:"Laß mich, o Gott, ich bitte dich, noch einmal Herrgott sein!":I
 

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118. Wenn ich ein Vöglein wär'

Wenn ich ein Vöglein wär' und auch zwei Flügel hätt', flög' ich zu dir. I:Weil's aber nicht kann sein:I bleib' ich allhier.

Bin ich gleich weit von dir, bin doch im Traum bei dir und red' mit dir. I:Wenn ich erwachen tu:I bin ich allein.

Es vergeht keine Stund' in der Nacht, da nicht mein Herz erwacht und an dich denkt, I:daß du mir tausendmal:I dein Herz geschenkt.

In meinem Gärtelein blüht ein schön's Blümelein: Vergiß nicht mein! I:Dies Blüm'lein leg an's Herz:I und denke mein!
 

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119. Wenn wir erklimmen (Bergvagabunden)

Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen, steigen dem Gipfelkreuz zu, in unser'n Herzen brennt eine Sehnsucht, die läßt uns nimmermehr in Ruh'.

Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir, ja wir; Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir.

Mit Seil und Haken den Tod im Nacken, häng'n wir in steiler Wand. Herzen erglühen, Edelweiß' blühen; vorbei geht's mit sicherer Hand. Herrliche ...

Fels ist bezwungen, frei atmen Lungen, ach, wie so schön ist die Welt! Handschlag, ein Lächeln, Mühen vergessen, alles auf's Beste bestellt. Herrlich ...

Beim Alpenglühen heimwärts wir ziehen, Berge, die leuchten so rot. Wir kommen wieder, denn wir sind Brüder, Brüder auf Leben und Tod.

Lebt wohl, ihr Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind treu, ja treu; Lebt wohl, ihr Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind treu.
 

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120. Wer hat dich, du schöner Wald

Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben? Wohl, den Meister will ich loben, solang' noch mein Stimm' erschallt.

Lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl du schöner Wald!

Tief die Welt verworren schallt, oben einsam Rehe grasen. Und wir ziehen fort und blasen, daß es tausendfach verhallt.

Lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl du schöner Wald!

Was wir still gelobt im Wald, wollen' s draußen ehrlich halten. Ewig bleiben treu die Alten bis das letzte Lied verhallt.

Lebe wohl, lebe wohl, schirm' dich Gott du schöner Wald.
 

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121. Wer hier mit uns will fröhlich sein

Wer hier mit uns will fröhlich sein, dem woll'n ein Glas wir bringen; I:wer trinken will den guten Wein, der muß auch mit uns singen.:I

D'rum Bruderherz, sitz' her zu uns und trink' mit uns, und sing' mit uns, d'rum Bruderherz und laß dein Lied erklingen.

Wir singen wohl die ganze Nacht bis in den hellen Morgen, I:bis uns die Sonne wieder lacht; der Wirt, der muß uns borgen.:I

D'rum Bruderherz tu uns Bescheid, der Wein macht große Fröhlichkeit, der Wein macht ledig aller Sorgen.

Wer aber will nicht fröhlich sein und nicht mit uns will singen, I:der trink' mit uns auch keinen Wein, sein' Kummer zu bezwingen.:I

D'rum Bruderherz nimm dieses Glas, solang vom Wein noch in dem Faß, d'rum Bruderherz "Wohl dir zu allen Dingen!"
 

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122. Wer recht in Freuden wandern will

Wer recht in Freuden wandern will, der geh' der Sonn' entgegen! Da ist der Wald so kirchenstill, kein Lüftchen mag sich regen.

I:Noch sind nicht die Lerchen wach, nur im hohen Gras der Bach singt leise den Morgensegen.:I

Die ganze Welt ist wie ein Buch, darin uns aufgeschrieben in bunten Zeilen manch' ein Spruch, wie Gott uns treu geblieben.

I:Wald und Blumen, nah und fern, und der helle Morgenstern sind Zeugen von seinem Lieben.:I

Da zieht die Andacht wie ein Hauch durch alle Sinnen leise; da pocht an's Herz die Liebe auch in ihrer stillen Weise.

I:Pocht und pocht bis sich's erschließt und die Lippe überfließt von lautem jubelndem Preise.:I

Und plötzlich läßt die Nachtigall im Busch ihr Lied erklingen; in Berg und Tal erwacht der Schall und will sich aufwärts schwingen;

I:und der Morgenröte Schein stimmt in lichter Glut mit ein: "Laßt uns dem Herrn lobsingen!":I
 

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123. Wie schön blüht uns der Maien

Wie schön blüht uns der Maien, der Sommer fährt dahin. Mir ist ein schön' Jungfräulein gefallen in meinen Sinn.

Bei ihr, da wär' mir wohl; wenn ich nur an sie denke, mein Herz ist freudenvoll.

Bei ihr, da wär' ich gerne, bei ihr, da wär' mir wohl. Sie ist mein Morgensterne, g'fällt mir im Herzen wohl.

Sie hat ein' roten Mund; sollt' ich sie darauf küssen, mein Herz würd' mir gesund.

Wollt' Gott, ich fänd' im Garten drei Rosen auf einem Zweig; ich wollte auf sie warten, ein Zeichen wär mir's gleich.

Das Morgenrot ist weit, es streut schon seine Rosen - ade, du schöne Maid!
 

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124. Wilde Gesellen vom Sturmwind durchweht

Wilde Gesellen vom Sturmwind durchweht, Fürsten in Lumpen und Loden, zieh'n wir dahin bis das Herze uns steht, ehrlos bis unter den Boden.

Fiedel, Gewand, in farbiger Pracht, trefft keinen Zeisig ihr bunter! Ob uns auch Speier und Spötter verlacht, uns geht die Sonne nicht unter!

Zieh'n wir dahin durch Braus oder Brand, klopfen bei Veit oder Velten, huldiges Herze und helfende Hand sind ja so selten, so selten!

Weiter uns wirbelnd auf staubiger Straß', immer nur hurtig und munter; ob uns der eigene Bruder vergaß, uns geht die Sonne nicht unter!

Aber da draußen am Wegesrand, dort bei dem König der Dornen, klingen die Fiedeln im weiten Gebreit, klagen dem Herrn unser Karmen.

Und der Gekrönte sendet im Tau tröstende Tränen herunter. Fort geht die Fahrt durch den wilden Verhau, uns geht ddie Sonne nicht unter!
 

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125. Wildgänse rauschen durch die Nacht

Wildgänse rauschen durch die Nacht mit wildem Schrei nach Norden. Unstete Fahrt; habt acht, habt acht! Die Welt ist voller Morden!

Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt, graureisige Geschwader! Fahlhelle zuckt und Schlachtruf gellt, weit hallt und wogt der Hader.

Rausch zu, fahr' zu, du graues Heer! Rausch zu, fahr' zu nach Norden! Fahrt ihr nach Süden über's Meer - was ist aus uns geworden?

Wir sind wie ihr ein graues Heer und fahr'n in Kaisers Namen; und fahr'n wir ohne Wiederkehr, rauscht uns im Herbst ein Amen.
 

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126. Wir lagen vor Madagaskar

Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord. In den Kesseln da faulte das Wasser, und täglich ging einer über Bord.

Ahoi, Kameraden, ahoi, ahoi! Leb' wohl, kleines Madel, leb' wohl, leb' wohl! Wenn das Schifferklavier an Bord ertönt, dann sind die Matrosen so still,

weil ein jeder nach seiner Hei-mat sich sehnt, die er gern einmal wiedersehen will.

Wir lagen schon 14 Tage, kein Wind in die Segel uns pfiff. Der Durst war die größte Plage; dann liefen wir auf ein Riff. Ahoi, Kameraden, ...

Der lange Hein war der erste, er trank von dem faulen Naß. Die Pest, die gab ihm das letzte, und wir ihm ein Seemannsgrab. Ahoi, Kameraden, ...
 

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127 Wir lieben die Stürme

Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen, der eiskalten Winde rauhes Gesicht.

Wir sind schon der Meere so viele gezogen, und dennoch sank unsere Fahne nicht. I:Heio, heio, heio, heio, heioho, heio, heioho, heioho.:I

Unser Schiff gleitet stolz durch die schäumenden Wogen; es strafft der Wind uns're Segel mit Macht.

Seht ihr hoch oben die Fahne sich wenden, die blutrote Fahne? Ihr Seeleut' habt acht! I:Heio, ...

Wir treiben die Beute mit fliegenden Segeln, wir jagen sie weit auf das endlose Meer.

Wir stürzen an Deck, und wir kämpfen wie Löwen; hei, unser der Sieg, viel' Feinde, viel' Ehr'. I:Heio, ...

Ja, wir sind Piraten und fahren zu Meere, wir fürchten nicht Tod und den Teufel dazu.

Wir lachen der Feinde und aller Gefahren; am Grunde des Meeres erst finden wir Ruh'. I:Heio, ...
 

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128. Wir sind durch Deutschland gefahren

Wir sind durch Deutschland gefahren vom Meer bis zum Alpenschnee, I:wir haben noch Wind in den Haaren, den Wind von den Bergen und See'n.:I

In den Ohren das Brausen der Ströme, der Wälder raunender Sang, I:das Geläut von den Glocken der Dome, der Felder Lerchengesang.:I

In den Augen das Leuchten der Sterne, das Flimmern der Heid'sonnenglut, I:und tief in der Seele das Ferne, das Sehnen, das nimmermehr ruht.:I

Und du Kamerad, mir zur Seite, so fahren wir durch das Land, I:wir fahren die Läng' und die Breite durch Regen und Sonnenbrand.:I
 

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129. Wir sind jung, die Welt ist offen

Wir sind jung, die Welt ist offen, o du schöne, weite Welt! Unser Sehnen, unser Hoffen zieht hinaus durch Wald und Feld.

Bruder, laß den Kopf nicht hängen, kannst ja nicht die Sterne seh'n, aufwärts blicken, vorwärts drängen, wir sind jung, und das ist schön.

Liegt dort hinter jenem Walde nicht ein fernes, fremdes Land? Blüht auf grünes Berges Halde nicht ein Blümlein unbekannt?

Laßt uns schweifen ins Gelände über Täler, über Höh'n! Wo sich auch der Weg hinwende, wir sind jung, und das ist schön.

Auf denn, auf, die Sonne zeige uns den Weg durch Wald und Hain. Gehet dann der Tag zur Neige, leuchtet uns der Sterne Schein.

Bruder, schnell den Rucksack über, heute soll's in's Weite geh'n! Regen, Wind, wir lachen d'rüber; wir sind jung, und das ist schön.

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130. Wir wollen zu Land ausfahren

Wir wollen zu Land ausfahren über die Fluren weit, aufwärts zu den klaren Gipfeln der Einsamkeit.

Lauschen, woher der Sturmwind braust, schauen, was hinter den Gipfeln haust, und wie die Welt so weit, und wie die Welt so weit.

Fremde Wasser dort springen, sie soll'n unser Weiser sein, froh wir wandern und singen Lieder in's Land hinein.

Und brennt unser Feuer an gastlicher Statt, so sind wir geborgen und schmausen uns satt, und die Flammen leuchten darein, und die Flammen leuchten darein.

Und wandelt aus tiefem Tale heimlich und still die Nacht, und sind vom Mondenstrahle Gnomen und Elfen erwacht,

dämpfet die Stimmen, die Schritte im Wald, so hört ihr und seht ihr manch' Zaubergestalt, die wallt mit uns durch die Nacht, die wallt mit uns durch die Nacht.

Es blühet im Walde tief drinnen die blaue Blume fein; die Blume zu gewinnen, zieh'n wir in's Land hinein.

Es rauschen die Bäume, es murmelt der Fluß, und wer die blaue Blume finden will, der muß ein Wandervogel sein, ein Wandervogel sein.

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131. Wohlan, die Zeit ist 'kommen

Wohlan, die Zeit ist 'kommen, mein Pferd, das muß gesattelt sein. Ich hab' mir's vorgenommen, geritten muß es sein.

Fidirula, rula, rulalalala, fidirula, rula, rulala! Ich hab' mir's vorgenommen, geritten muß es sein!

In meines Vaters Garten, da steh'n viel' schöne Blum', ja Blum'. Drei Jahr' muß ich noch warten, drei Jahr' sind bald herum. Fidirula, ...

Du glaubst, du wär'st die Schönste wohl auf der ganzen Welt, ja Welt, und auch die Angenehmste; ist aber weit gefehlt. Fidirula, ...

Der Kaiser streit' für's Ländle, der Herzog für sein Geld, ja Geld, und ich streit' für mein Schätzle, solang' es mir gefällt. Fidirula, ...

Solang' ich leb' auf Erden, sollst du mein Trimpeletrampel sein, und wenn ich einst gestorben bin, so trampelst du hinterdrein. Fidirula, ...

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132. Wohlauf in Gottes schöne Welt

Wohlauf in Gottes schöne Welt, lebe wohl, ade! Die Luft ist blau und grün das Feld, lebe wohl, ade!

Die Berge glüh'n wie Edelstein', ich wand're mit dem Sonnenschein. La, la la, la, la, la, la, la, la, la, la in's weite Land hinein, in's weite Land hinein!

Du traute Stadt am Bergeshang, lebe wohl, ade! Du hoher Turm, du Glockenklang, lebe wohl, ade!

Die Häuser, alle wohlbekannt, noch einmal wink' ich mit der Hand. La, la la, la, la, la, la, la, la, la, la und nun seitab gewandt, und nun seitab gewandt.

An meinem Wege fließt der Bach, lebe wohl, ade! Der ruft den letzten Gruß mir nach, lebe wohl, ade!

Ach Gott, wie wird's so eigen mir, so milde weh'n die Lüfte hier. La, la la, la, la, la, la, la, la, la, la als wär's ein Gruß von mir, als wär's ein Gruß von mir.

Ein Gruß von dir, du schönes Kind, lebe wohl, ade! Doch nun den Berg hinab geschwind, lebe wohl, ade!

Wer wandern will, der darf nicht steh'n, der darf niemals nach hinten seh'n. La, la la, la, la, la, la, la, la, la, la muß immer weitergeh'n, muß immer weitergeh'n. 

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133. Zogen einst fünf wilde Schwäne

Zogen einst fünf wilde Schwäne, Schwäne leuchtend weiß und schön. Sing, sing, was geschah? keiner ward mehr geseh'n, ja!

Wuchsen einst fünf junge Birken grün und frisch am Bachesrand. Sing, sing, was geschah? Keine in Blüte stand.

Zogen einst fünf junge Burschen stolz und kühn zum Kampf hinaus. Sing, sing, was geschah? Keiner kehrt' nach Haus'.

Wuchsen einst fünf junge Mädchen schlank und schön am Memelstrand. Sing, sing, was geschah? Keine den Brautkranz wand.

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Der herzliche Dank des MGV Herbram e.V. gilt:
 
Fa. F. J. Amedick - Fensterbau / Fa. Dachdeckereinkauf Lage / Fa. Evers - Baustoffe / Fa. Grabau - Computersysteme

Ute u. Werner Kastel - Hotel Hubertushof / Fa. Löhr - Bedachungen / Fa. J. Meyer - Baugeschäft / Fa. Schach + Runte - Baugeschäft

Fa. W. Sievering - Dachbaustoffe / Sparkasse Paderborn / Volksbank Lichtenau / Fa. W. Wächter - Busreisen

ohne deren großzügige finanzielle Unterstützung dieses Liedertextheft nicht hätte herausgegeben werden können.

 


Erweiterung des Liederheftes

134. Ein kleiner Blumenstrauß mit Tönen

Ein kleiner Blumenstrauß mit Tönen soll dir den heutgen Tag verschönen.

Viel Glück und Segen wünschen wir und freuen uns, freuen uns mit dir.

Viel Glück und Segen wünschen wir!

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135. Bajazzo

1. Warum bist du gekommen, wenn du schon wieder gehst? 

Du hast mein Herz genommen und wirfst es wieder weg! Ich bin kein Bajazzo, 

bin auch ein Mensch wie du, und leise schlägt mein Herz dir zu. 

2. Und liebst du einen andern, so sag es bitte nicht! Ich kann es nicht ertragen, 

mein Herz schlägt nur für dich! Ich bin schon zufrieden, wenn du die Hand mir reichst 

Und leise zu mir sagst: Vielleicht! 

3. Vielleicht bist du im Leben ein guter Kamerad, vielleicht siehst du schon morgen, wie gern dass ich dich hab. 

Vielleicht sagst du ja und vielleicht sagst du auch nein, vielleicht war unser Glück nur Schein.


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